Studie "Mobile Business": Potenziale und Probleme

28.09.2006

Strategiebezogene Erfolgsfaktoren

Die Befragung der Topmanager aus Vorstandsebene, Geschäftsführung und Abteilungsleitung durch die DGMF und die KI AG ergab bei der Diskussion der strategiebezogenen Erfolgsfaktoren ein bemerkenswertes Ergebnis, das sich auch bei den anderen fünf Oberkategorien immer wieder herauskristallisierte: Zwischen der Bedeutung, die die befragten Manager einem der 30 Aspekte beimaßen, und deren vollständiger Realisierung im eigenen Unternehmen klaffen oft große Lücken.

Ein Beispiel: 75 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass es wichtig ist, bei der Realisierung von MB-Konzepten klare Ziele zu definieren (siehe Grafik "Strategiebezogene Erfolgsfaktoren"). Die Bedeutung dieses Punkts wird für eine erfolgreiche MB-Unternehmensstrategie als hoch eingestuft (403 auf einer Skala von maximal 500). Das scheint nur logisch. Aber wie sieht die Realität aus? Nur knapp jedes dritte Unternehmen hat tatsächlich im Vorfeld klare Ziele für ein Mobile-Business-Geschäftsmodell definiert.

Anspruch contra Realität

Noch krasser das Befragungsergebnis beim Thema Erfolgskontrolle: Die wird zwar auf der Skala mit 355 als durchaus wichtig eingestuft. Aber nur jedes siebte Unternehmen sichert die Einführung und Nutzung von MB-Lösungen mit entsprechenden Tests auch wirklich ab.

Ähnliches gilt für die weiteren Fragestellungen: Das Topmanagement in die Entwicklung einer MB-Strategie einzubeziehen erscheint den Firmenverantwortlichen zumindest in der Theorie bedeutungsvoll. Halten sich die Konzerne deshalb auch an die eigenen Forderungen und Erkenntnisse? In den weit überwiegenden Fällen nicht.

Aus diesen fast schon kurios zu nennenden Ergebnissen folgert Autor Wamser: "Das oberste Management muss bei der Verfolgung von Mobile-Business-Lösungen eindeutig mehr eingebunden, Ziele müssen schneller definiert und Lücken bei der Strategieentwicklung geschlossen werden."