Studie "Mobile Business": Potenziale und Probleme

28.09.2006

Organisationsbezogene Erfolgsfaktoren

Auch bei den organisationsbezogenen Erfolgsfaktoren für die Nutzung von Mobile-Business-Konzepten klaffen Anspruch und Wirklichkeit teils erheblich auseinander.

Prinzipiell gilt, dass die Befragten Aspekten der unternehmensinternen Organisation von Mobile-Business-Projekten eine hohe Bedeutung beimessen. Die beiden Fragen, wer in einem Unternehmen die Verantwortung für ein MB-Projekt hat und wie sich die IT mit den Fachabteilungen abstimmen soll, sind dabei ausnahmsweise selbst in der Praxis bei jeder zweiten Firma bereits beantwortet.

Die Abstimmung zwischen IT und Fachabteilung sieht KI-Vorstand Buschmann als "wesentlichen organisatorischen Erfolgsfaktor" für neue Mobile-Business-Projekte an. Denn einerseits bedeute die Einführung von MB-Lösungen, dass die IT in Bereiche eindringt, in denen sie bisher nicht vertreten war, in denen teilweise "nicht einmal mit IT gearbeitet wurde". Hier müsse die IT-Abteilung und insbesondere der IT-Verantwortliche "mit an Bord sein, da Themen wie Standards, Sicherheit und die Integrationsfähigkeit von Systemen zur Diskussion stehen". Zum anderen würden durch MB-Systeme oft wichtige Geschäftsprozesse unterstützt. Hierzu sei, so Buschmann, der Input der Fachabteilungen nötig.

Aber es gibt auch erhebliche Defizite bei der organisationsbezogenen Beurteilung von MB-Projekten: Wohl sind die Befragten der Meinung, dass es wichtig sei, mobile Lösungen in bereits bestehende Prozesse einzubinden. Die Verwirklichung der eigenen Ansprüche aber kommt fast schon einem Trauerspiel gleich: Nicht einmal jede vierte Firma hat die als signifikant erkannte Integrationsarbeit geleistet. Gar nur zehn Prozent der Unternehmen haben ihre Geschäftsprozesse und MB- Strategie aufeinander abgestimmt.

Wie sehr viele Firmen Mobile Business nach dem Zufallsprinzip betreiben, zeigt auch der Umgang mit den Lehren, die aus MB-Projekten gezogen werden: Von einem Wissensmanagement ist fast nirgendwo die Rede. Nur sechs von hundert Befragten haben einen digitalen Erfahrungspool etabliert.