Softwarelizenzen verteuern Rechenpower

07.10.2004
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.

Die Betrachtung und Bewertung der Rechnerleistung als Grundlage des Software-Pricings ist ein erster Schritt in Richtung eines zeitgemäßen Abrechnungsverfahrens, das sich am Konzept von Service-Levels orientiert. Die Kosten eines Programms könnten sich beispielsweise danach richten, welche Systemverfügbarkeit oder Leistungskategorie erreicht wird. Edouard Bugnion, Chief Technology Officer des Virtualisierungsspezialisten VMware, erwartet, dass sich in den kommenden zwei Jahren die Preisgestaltung für Software stark verändern wird. Seiner Meinung nach werden sich die Lizenzgebühren in Zukunft danach ausrichten, wie viel Computing-Arbeit mit den Programmen erledigt werden kann.

In Zeiten von Utility- und On-Demand-Computing versprechen die IT-Hersteller den Anwendern mehr Flexibilität. Ressourcen sollen je nach Bedarf einzelnen Aufgaben zugeteilt, Kosten nach Service-Levels abgerechnet werden. Die Softwareindustrie trägt dem bei ihrer Preisgestaltung aber in den meisten Fällen noch nicht Rechnung. "Bis heute", rügt Bugnion, "hat niemand ein Messinstrument zur Bestimmung der Lizenzen oder Ressourcen entwickelt." Vielmehr beschäftigen sich in Großunternehmen ganze Abteilungen mit den komplizierten Abrechnungsverfahren. Wer diese Arbeit scheut, kauft pauschal mehr Lizenzen als eigentlich benötigt, um nicht eines Tages der Softwarepiraterie bezichtigt zu werden.