Business-Software Webware

Softengine entwickelt ERP-Generation mit Ajax-Frontend

16.02.2009
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Eigener Plattformansatz statt .NET

Wie andere Hersteller von Windows-basierenden ERP-Lösungen entwickelt auch Softengine nun eine neue Softwaregeneration. Während Unternehmen wie beispielsweise AP AG und Nissen & Velten auf Microsoft .NET setzen, hat sich Softengine für eine eigene Technikplattform entschieden. Der Grund: Nur so lasse sich das Konzept einer von Windows möglichst unabhängigen ERP-Umgebung realisieren. Gleichwohl bleibt die Softwareplattform eigenen Angaben zufolge vorerst noch zumindest Server-seitig der Microsoft-Umgebung verhaftet, nicht zuletzt wegen der Druckfunktionen und der Computer-Telefonie-Integration (CTI).

Laut Hersteller verfügt Webware derzeit über etwa 85 Prozent des Funktionsumfangs der Büroware. Noch nicht realisiert sind beispielsweise Sprach- und Länderversionen. Damit soll es Unternehmen möglich sein, über eine ERP-Installationen gemischte Sprachumgebungen etwa für deutsche und polnische Nutzer einzurichten, ohne hierzu Eingriffe in die Software vornehmen zu müssen. Ebenso wird noch an einer Exchange-Server-Integration gearbeitet, um E-Mails aus dem Microsoft-Messaging-System mit dem ERP-eigenen Mail-Dienst abzugleichen. Noch nicht realisiert wurde ebenso eine geplante Serienbrieffunktion für Microsoft Office. Softengine hat sich eigenen Angaben zufolge bei der Entwicklung zunächst auf die Technikplattform konzentriert.

Nicht nur die Technik stellt eine Herausforderung für Softengine dar. Denn die Firma muss neue Partner gewinnen, die in der Lage sind, anspruchsvollere ERP-Projekte, für die Webware ausgelegt ist, umzusetzen. Ferner benötigt der Softwareanbieter Migrations-Tools, damit Büroware-Partner ihre Branchenlösungen auf die neue Plattform umstellen können.

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Migrationspfad für Büroware-Kunden

Softengine will mit Webware einen Migrationspfad für Büroware-Anwender schaffen, die höhere Anforderungen an die Skalierbarkeit, Internet-basierenden Zugriff und Internationalität stellen. Gleichwohl bedeutet nach den Beteuerungen des ERP-Spezialisten die Neuentwicklung nicht das baldige Ende der Windows-Lösung. Man will beide Produktlinien mit separaten Teams weiterentwickeln. Für Büroware wird es demnächst eine Anbindung an das Internet-Bezahlsystem "Paypal" geben, so dass Webshop-Betreiber Bezahlvorgänge elektronisch abwickeln können. Viele Büroware-Nutzer haben ihre ERP-Lösung mit E-Commerce-Software gekoppelt.

Die umfangreichere Technik des neuen Systems schlägt sich auch auf den Preis nieder. Nach Angaben von Softengine wird Webware teurer sein als Büroware. Für ein Paket aus Finanzbuchhaltung, Kunden-Management und Auftragsverwaltung für zehn Arbeitsplätze fallen rund 1200 Euro pro Monat als Miete oder rund 25.000 Euro an Lizenzkosten an, falls der Kunde die Lösung erwirbt. Eine vergleichbare Büroware-Umgebung sei rund 30 Prozent günstiger.