SER Systems in Finanznöten

16.01.2002
Von 
Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.

Der DMS-Markt ist dagegen nach Einschätzung des Experten allen Unkenrufen zum Trotz noch lange nicht tot – im Gegenteil: Schätzungen von Zöller & Partner zufolge liegen die jährlichen Zuwachsraten bei durchschnittlich zehn bis 20 Prozent. Allein in Deutschland habe die Branche im Jahr 2000 über eine Milliarde Euro umgesetzt.

Falsche Fährte Knowledge-Management

Im vergangenen Jahr sei der Markt zwar eingebrochen. Dennoch seien immer mehr Anwender auf elektronische DM-Systeme angewiesen, um ihre Dokumente ins Internet übertragen zu können. „DM- und Archivierungssysteme haben sich in den vergangenen Jahren ständig weiterentwickelt“, so Zöller. „Einige Anbieter haben das jedoch lange Zeit nicht sehen wollen und sich stattdessen auf andere Bereiche wie zum Beispiel KM konzentriert.“ Speziell KM sei den Anbietern bislang den Beweis, dass sich damit auch Einnahmen generieren lassen, schuldig geblieben.

Für SER gilt es jedoch zunächst, die Liquidität sicherzustellen. Die geplante Eingliederung der SER Technology, in der alle Aktivitäten hinsichtlich Forschung & Entwicklung zusammengefasst sind, in die US-Holding SER Inc. könnte nach Einschätzung von Branchenkennern einen Schritt in diese Richtung bedeuten, da es in den USA zurzeit leichter ist, an Venture Capital zu kommen als hierzulande. Zudem ist der US-Markt für DM-Systeme nicht so stark eingebrochen wie in Deutschland.