SAP und Oracle: Wo bitte geht’s zur SOA?

05.05.2006
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Preis- und Lizenzmodelle

Noch ist absehbar, welche Folgen Service-orientierte Architekturen für die Preis- und Lizenzmodelle beider Anbieter haben werden. Zwar hoffen Anwender mit der Abkehr von den monolithischen Softwareblöcken der Vergangenheit auf mehr Flexibilität. Allerdings fällt SAP und Oracle der Wandel schwer. Zu sehr hängen die Geschäftsmodelle vom herkömmlichen Lizenz- und Wartungsgeschäft ab.

Mit der breiteren Produktpalette im Rücken wollen die Oracle-Verantwortlichen offenbar mehr großvolumige Enterprise-Verträge mit ihren Konzernkunden an Land ziehen. Zudem setzt Oracle verstärkt auf Service-Modelle wie On-Demand und Software-as-a-Service (SaaS) und bietet seinen Kunden damit einen größeren Grad an Flexibilität. Obwohl SAP inzwischen mit einer eigenen CRM-Offerte den Schritt ins On-Demand-Geschäft gewagt hat, tun sich die Walldorfer nach wie vor schwer. Kunden, die sich darauf einlassen, sollen nach der bisherigen Strategie über kurz oder lang in die etablierte SAP-Welt hineingezogen werden.

Hartnäckig halten sich Gerüchte, SAP arbeite an einer neuen Preisliste. Angeblich sollen künftig verstärkt Industriemetriken zur Preisfindung herangezogen werden. Das kann beispielsweise die Zahl der Vertragsabschlüsse einer Versicherung oder die Fördermenge eines Ölkonzerns sein. Die SAP-Verantwortlichen bezeichneten dies bislang als pure Spekulation.