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Sanierungsfall Telekom: Viel Arbeit für Obermann

13.11.2006

Selbst der Mobilfunkbereich, unter der Führung des neuen Telekom-Chefs Obermann zur Vorzeigesparte des Konzerns avanciert, glänzt lediglich auf dem Papier. Wirklich erfolgreich sind die Mobilfunker nur auf dem US-Markt. In heimischen Gefilden sind sie dagegen eher Getriebene. Beim innovativen Datenfunk mit UMTS und HSDPA stahl Vodafone den Bonnern die Show. Und bei der Jagd nach dem jungen Publikum, das als vielversprechende Zielgruppe gilt, überflügelte O2 mit seinem frischeren Marktauftritt den ehemaligen Monopolisten. Geht es dagegen um die Preisführerschaft, so kann E-Plus mit seinen pauschalen Base-Angeboten bei den Kunden punkten. Kritik erfahren die T-Mobilfunker auch von der lukrativen Business-Klientel. Sie fühlt sich von T-Mobile - allerdings auch von den anderen Mobilfunkern - mit ihren Problemen alleine gelassen, und dies obwohl T-Mobile im Unternehmensgeschäft auf die Unterstützung des hauseigenen IT-Dienstleisters T-Systems zurückgreifen kann.

Allerdings hat T-Systems selbst mit genügend Problemen zu kämpfen. So verschlief das Unternehmen wichtige Trends wie etwa das Offshoring. Zudem sprang das Unternehmen, das sehr stark von TK-Services abhängig ist, aus nchvollziehbaren Gründen erst spät auf den VoIP-Zug auf. Des Weiteren belasten margenschwache Services wie etwa PC-Support oder das Hosting die Bilanz.

Selbst für Obermann, der intern den Spitznamen "Bulldozer" trägt, dürfte es schwer werden, den Konzern in kurzer Zeit wieder auf Kurs zu bringen. (hi)