Salesforce.com muss mehr für sein On-Demand-Geschäft tun

17.11.2006

Die großen Softwarekonzerne wollen sich indes nicht von den Sticheleien des Salesforce.com-CEO provozieren lassen. SAP definiert beispielsweise seine eigene On-Demand-Lösung weiter als Einstiegslösung für CRM, um schnell kurzfristig benötigte Funktionen einzuführen. Langfristig würden die meisten Kunden auch im Hinblick auf eine tiefere Integration in die bereits bestehende Business-Software-Landschaft auf eine On-Premise-Lösung umsteigen, berichtete kürzlich Timo Kirchner, Vertriebsleiter für Mysap CRM in Deutschland, in einem Gespräch mit der COMPUTERWOCHE. Darüber hinaus arbeite SAP kontinuierlich an weiteren Funktionen für seine Miet-CRM-Lösung. Mittlerweile habe es drei Erweiterungen des Mietangebots gegeben. Wie viele Kunden SAP mittlerweile für sein im Frühjahr dieses Jahres vorgestelltes CRM-On-Demand gewonnen hat, will Kirchner allerdings nicht verraten.

95 Prozent der Kunden favorisierten eine In-House-Lösung, sagt auch Eduard Dell, Produkt-Manager für Dynamics CRM von Microsoft. Der weltgrößte Softwarekonzern will seinen Kunden flexible Möglichkeiten der Softwarenutzung bieten. Mit Kauf und Miete sowie Vorort- beziehungsweise Hosted-Betrieb sei jede Kombinationsmöglichkeit denkbar. Vorteil sei dabei, dass die Kunden mit einer einheitlichen Code-Basis jederzeit den Betriebsmodus ihrer CRM-Lösung wechseln könnten.

Oracle meldete zuletzt 2200 Kunden und 1,7 Millionen Nutzer weltweit für seine eigenen On-Demand-Lösungen. Der Umsatz mit Mietsoftware sei im zurückliegenden Quartal um 50 Prozent gestiegen. Der Softwarekonzern will sein komplettes Portfolio von der Datenbank über die Middleware bis hin zu den Applikationen On-Demand anbieten. Zuletzt sei die zugekaufte Business-Software Peoplesoft Enterprise als Mietvariante hinzugekommen, berichtete Jürgen Rottler, Executive Vice President für den Bereich Customer Services von Oracle. An entsprechenden Angeboten für die ebenfalls akquirierten Softwareprodukte von Profit Logic, Retek und G-Log werde gearbeitet. Oracle hat seine Ziele im On-Demand-Geschäft hoch gesteckt. In wenigen Jahren will der Datenbankspezialist die Hälfte seiner Umsätze in diesem Bereich erwirtschaften (siehe auch: Jürgen Rottler, Oracle: On-Demand ist eine Waffe gegen SAP).