Blackberry Application Center geplant
Auch sonst hat RIM seine Hausaufgaben softwareseitig gemacht und stellt Funktionen bereit, die beim iPhone fehlen. Beispiel dafür ist etwa der souveräne Umgang mit Copy & Paste. Außerdem ist es möglich, im Hintergrund ein Musikvideo laufen zu lassen und gleichzeitig im Internet zu surfen. Das Blackberry Storm geht mit einem Grundstock an Applikationen an den Start, darunter Multimedia-Anwendungen wie Video-Streaming und eine iTunes-Anbindung, Instant Messaging, Windows Live oder Facebook. Dank Documents to Go von DataViz können Office-Dateien wie Word, Excel und Powerpoint geöffnet und am Gerät bearbeitet werden. Laut RIM soll ein in Kürze bereitgestelltes Software Development Kit (SDK) den Weg für weitere Anwendungen bahnen. Um diese anschließend erfolgreich unters Volk zu bringen, ist sogar ein Pendant zum iTunes AppStore geplant. RIM will es sich jedoch mit seinen Partnern nicht verderben und überlässt die Zusammenstellung der Drittapplikationen und den Verkauf Vodafone und Verizon.
Alles in allem bewegt sich das Gerät relativ flüssig von Anwendung zu Anwendung - lediglich in Sachen intuitive Benutzerführung, so zumindest der Eindruck nach der kurzen Produkt-Demo, muss der Nutzer gegenüber dem iPhone Abstriche machen. Ihn erwartet dafür ein schickes Smartphone, das sich auch im Corporate-Umfeld nutzen lässt, ohne dass den IT-Sicherheitsbeauftragten dabei graue Haare wachsen.
Blackberry Storm gegen iPhone?
COMPUTERWOCHE-Redakteur Manfred Bremmer unterhielt sich mit Mike Lazaridis, Co-CEO von Research in Motion (RIM) über den neuen Touchscreen-Blackberry.
CW: Ist das frisch vorgestellte Blackberry Storm nach neuen Geräten von HTC, Nokia und Co. nun die Antwort von Research in Motion auf das Apple iPhone?
LAZARIDIS: Nein. Ich würde eher sagen, das Storm ist die Antwort auf die Anforderungen, die uns unsere Exklusivpartner Vodafone und Verizon Wireless vorgegeben haben.
CW: Auch wenn das Storm primär für Privatkunden gedacht ist, soll es mit Design und Features auch Business-Kunden überzeugen. Was haben die davon?
LAZARIDIS: Ich sag es mal so: Anwender müssen nicht mehr das Sicherheitssystem ihres Unternehmen kompromittieren, wenn sie ein Touchscreen-Gerät nutzen wollen.
CW: Anderes Thema: Nach dem Rückzieher von Nokias Intellisync-Lösung läuft es auf ein Duell zwischen dem Blackberry-System und Microsoft ActiveSync um die Corporate-Pushmail-Plattform heraus. Wo sehen Sie die Vorteile von Blackberry?
LAZARIDIS: Unternehmen sollten beide Systeme testen und sich dann entscheiden. Viele Firmen haben das getan und festgestellt, dass es sich bei Blackberry um ein ganz anderes Kaliber handelt. So arbeiten wir zum Beispiel seit Jahren daran, überall auf der Welt Sicherheitszertifikate für die Lösung zu erhalten. Außerdem haben wir fast 400 Policies definiert, um Compliance-Vorgaben etwa nach Sarbanes-Oxley und die Vorschriften der Börsen zu erfüllen.