Praxistest: O2 Xda Orbit

02.04.2007

Ausstattung

Der Xda Orbit versteht sich nicht nur aufs mobile Business, auch die Unterhaltung kommt mit dem Smartphone nicht zu kurz. Neben der 2-Megapixelkamera, die Fotos in ansprechender Qualität knipst, verdienen vor allem die musikalischen Fähigkeiten einen genaueren Blick. Der Windows Media Player 10 Mobile bietet viele der aus Microsofts Desktop-Betriebssystem bekannten Features: Album-, Künstler- und Titelsuche bzw. -sortierung in der sich selbst aktualisierenden Musikbibliothek findet man auch auf dem Xda orbit. Während der Wiedergabe stehen neben einem großflächigen Albumcover die typischen Player- und Lautstärketasten im Vordergrund; ein weiterer Button führt direkt ins WindowsMedia-Internetportal. Praktisch: Lizenzen DRM-geschützter WMA-Dateien werden problemlos aus dem Internet nachgeladen. Wem die eigene Musiksammlung auf Dauer zu langweilig wird, der kann dank UKW-Radio auch seinen Lieblingsradiosender einstellen, das Orbit-Radio versteht sich sogar auf RDS.

Internetsurfen gehört ebenfalls zu den kleinen Annehmlichkeiten des mobilen Alltags. Hier hinterlässt der Orbit allerdings einen zwiespältigen Eindruck. Softwareseitig mit dem mobilen Internet Explorer - der unter anderem mit einer originalgetreuen Darstellung von HTML-Seiten glänzt - gut gerüstet, kann der Nutzer dank fehlender UMTS-Komponente nur auf eingeschränkte Hardwarunterstützung bauen: Internetseiten sehen zwar fast genauso aus wie auf dem PC, die Daten schleichen jedoch nur mit GPRS- bzw. EDGE-Geschwindigkeit durch den Funkkanal. Glücklicherweise kann der Orbit-Nutzer auch via WLAN im Internet surfen oder Inhalte herunterladen.

Was bleibt zu den ureigenen Business-Features wie der Kontaktverwaltung auf einem Windows Mobile 5-basierten Smartphone zu sagen? Hier wird jeder, der Outlook privat oder beruflich verwendet, keine lange Eingewöhnungszeit benötigen. Angelehnt an das PC-Programm zeigen die Ansichten einzelner Kontakte auf dem Xda Orbit zahlreiche Details wie Namen, Position, Abteilung und Firma, mehrere Telefonnummern, Post- und EMail-Adressen sowie den Geburtstag der entsprechenden Person. Dank einer komfortablen, buchstabenbasierten Suche nach Telefonbucheinträgen behält man immer den Überblick. Genauso businesstauglich wie die Kontaktverwaltung präsentiert sich der Kalender, der seinen Inhalt problemlos via ActiveSync mit einer lokalen Outlook-Installation abgleicht. Abgerundet wird die Grundausstattung des mobilen Büros mit Programmen der Office-Familie, die eine Bearbeitung von .doc-, .ppt-, .xls- und .pdf-Dateien direkt auf dem Orbit erlauben. So kann man beispielsweise auf einer längeren Bahnfahrt die Zeit damit verbringen, die Rechtschreibung seiner Korrespondenz zu korrigieren oder die eigene PowerPoint-Präsentation überarbeiten. An den Komfort einer Desktop-Anwendung reichen diese Applikation natürlich nicht heran, zumal die Eingabe längerer Textpassagen mit Hilfe von Stylus und virtueller Tastatur trotz passabler Worterkennung auf Dauer ziemlich hakelig ist.

Der Nutzer kann seine mobilen Daten wahlweise mit Hilfe des mitgelieferten USB-Kabels oder drahtlos via Bluetooth abgleichen. Dabei wurde die Bluetooth-Connectivity erfreulicherweise nicht nur an die Bedürfnisse von Geschäftsnutzern angepasst. Neben dem für diese Zielgruppe so wichtigen SIM Access Profile, mit dem man bequem von seiner Freisprecheinrichtung im Kfz auf die SIM-Kontakte des Telefons zugreifen kann, spendierten HTC und O2 dem Orbit auch ein A2DP-Profil für die drahtlose Stereo-Wiedergabe von Musik. Besonders hervorzuheben ist die reibungslose Konfiguration aller Connectivity-Features über die integrierierte .NET-Applikation "Comm Manager": hier behält man die Übersicht über alle Verbindungen und kann sie bei Bedarf an- bzw abschalten.

Praxistest: O2 Xda Orbit
Praxistest: O2 Xda Orbit
Foto:
Praxistest: O2 Xda Orbit
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Praxistest: O2 Xda Orbit
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Der Xda Orbit wird im Bundle mit der Navigationslösung Navigator 6 von TomTom und Kartenmaterial zu Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgeliefert. Die Software glänzt mit einer komfortablen Bedienung und zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten: wahlweise kann man sich über eine Textdarstellung einweisen lassen, mit einer Navigationskarte den Überblick über den aktuellen Standpunkt behalten oder sich mit Hilfe von Übersichtskarte und Trackball/Stylus frei auf der Karte bewegen, während das Trackrad den stufenloses Zoomen ermöglicht. Vor allem bei letzterem ist dem Gerät allerdings der schwachbrüstige 200Mhz-Prozessor in Form eines langsamen Bildaufbaus anzumerken. Das System funktioniert sowohl im Hochkant- als auch im Quermodus und kennt eine Nacht- und eine echte 3D-Ansicht. Ziele können "unscharf" eingegeben werden: der Navigator 6 ist nicht von Hausnummern oder Postleitzahlen abhängig. In der Übersichtskarte werden zahllose Points of Interest als kleine Symbole angezeigt. Einziger Schwachpunkt der Kombination von Navigator 6 und Xda Orbit ist die schwache GPS-Antenne. Das äußert sich in einer mitunter unzuverlässigen Positionsbestimmung: während unseres Testzeitraumes wechselten Phasen der zuverlässigen Navigation mit Momenten, in denen das Gerät für mehrere Minuten keine Satelliten fand.