Othmer (Baan Deutschland): „Wir gelten immer noch als ERP-Anbieter“

08.10.2002

CW: Welchen Anteil am Umsatz machen denn diese neuen Anwendungen aus? OTHMER: Im Lizenzgeschäft dürfte dieses Segment einen Anteil von rund einem Viertel haben - aber mit steigender Tendenz.

CW: Sie stellen seit einiger Zeit Ihre Produkte im Bereich Supply-Chain-Management (SCM) in den Vordergrund. Wie sieht die Nachfrage dort aus? OTHMER: Wir sind bei weitem nicht da, wo wir hinwollen, insbesondere beim Lieferketten-Management. Etwas besser läuft unsere Routenoptimierung. Aber ich mache mir da keine Sorgen. Wir haben ein gutes Produkt, doch die Kunden müssen davon erst überzeugt werden. Das braucht seine Zeit.

CW: Wie steht das Lizenz- zum Servicegeschäft? OTHMER: Wir streben eine Drittelung der Umsätze an: ein Drittel Lizenzen, ein Drittel Wartung und ein Drittel Service. Das Servicegeschäft hat noch einen geringeren Anteil als geplant. Aber wir sind auf einem guten Weg. Bereits 100 unserer rund 230 Mitarbeiter in Deutschland sind im Servicegeschäft tätig. Sie sehen, dass wir in diesem Bereich investieren.

CW: Welchen Stellenwert hat das Deutschland-Geschäft innerhalb des Baan-Konzerns? OTHMER: Baan adressiert fünf Hauptwachstumsmärkte - einer davon ist Deutschland. Eine Konsequenz ist, dass wir die Zentraleuropa-Organisation aufgegeben haben und uns nur noch auf den deutschen Markt konzentrieren.

CW: Hat der Weggang Ihres Vorgängers, Stefan Exner, auch mit den Änderungen bei Baan zu tun? OTHMER: Es gab keine Unstimmigkeiten in der Strategie. Stefan Exner war lediglich mit der Entscheidung der Konzernzentrale, Deutschland als separate Landesorganisation zu führen, nicht einverstanden.

CW: Wie schlägt sich das hierzulande nieder? OTHMER: Zum Beispiel investieren wir in diesem Jahr verstärkt in Vertrieb und Marketing.