Online-Branchenbücher im Praxistest: Lokale Suchdienste

16.09.2007
Von Jürgen Liebherr

„11880.com“ bietet gleich auf seiner Startseite übersichtlich mehrer Sucharten an (auch die Rückwärtssuche). Doch selbst die voreingestellte Schnellsuche liefert tadellose Ergebnisse bei unseren zwei Testbegriffen. Sogar „Druckerpatronen“ ergab über hundert Ergebnisse in München. Übrigens bietet der lokale Suchdienst der Telegate AG ebenfalls einen kostenlosen Anruf-Service an.

Google Maps spielt vorne mit

Natürlich ist „Google Maps“ primär ein Geo-Dienst, doch dank seiner hohen Suchkompetenz spielt der lokale Suchdienst auch bei Branchenauskünften schon jetzt in der Ersten Liga mit. In puncto Übersichtlichkeit ist Google Maps kaum zu schlagen. Das betrifft die spartanische Suchmaske, die Ergebnisliste und die Kartendarstellung. Wie von Google gewohnt, sind die Suchergebnisse gewaltig – was in einigen Fällen (Orthopäde) oft nachteilig sein kann. Denn die Einschränkungsmöglichkeiten innerhalb der Treffer sind nicht optimal gelöst (keine echte Umkreissuche). Das zuvor Gesagte (meist viele Treffer, kaum Filtermöglichkeiten) gilt prinzipiell auch für die in der Beta-Phase befindliche lokale Suche von Web.de. Lediglich der Link „erweiterte Suche“ eröffnet die Option einer kilometerbegrenzten Umkreissuche. Die Kartendarstellung ist nicht ganz so perfekt wie bei Google Maps.

„YellowMap“ bezeichnet sich selber als „Vorreiter und Innovationsführer“ im Bereich der Online-Branchenbücher. In der Tat ist die YellowMap AG mit Sitz in Karlsruhe seit 1999 als einer der ersten Dienste dieser Art am Start. Das aufgeräumt wirkende Portal kommt mit Suchanfragen aller Art bestens zurecht, hilft mit einer lobenswerten Autovervollständigen-Funktion und einem unter Umständen durchaus nützlichen (hierarchisch aufgebauten) „Branchenkatalog“. „Yahoo! lokale Suche“ kooperiert in puncto Online-Branchenbuch mit DasÖrtliche und greift auf dessen Datenbestand zurück. Erstaunlicherweise ist die Trefferquote bei Yahoo aber größer als beim Partnerdienst. Zudem bietet der Suchmaschinenprofi auch ein Branchenverzeichnis in Form verschiedener Kategorien an.

„meinestadt.de“ versteht sich als erste Adresse in Sachen lokale Suche – darüber hinaus bietet der Dienst tatsächlich einige besondere Merkmale: Das Branchenportal der allesklar.com AG funktioniert über 12 241 „Unterportale“ – genauso viele Städte und Gemeinden gibt es in Deutschland. Wer sich bei „seinem“ örtlichen Portal einwählt, wird dann mit Informationen überschüttet. Das geht von Ausflugszielen über Kinoprogramm bis zu Kleinanzeigen. Die reine Suche nach Brancheneinträgen funktioniert natürlich auch – wenngleich das Suchprozedere komplizierter als bei der Konkurrenz ist.

Kosten und Nutzen

Firmen oder Dienstleister, die mit großer Konkurrenz zu kämpfen haben, sollten sich überlegen, außer dem kostenlosen Grundeintrag auch einen Premiumeintrag im jeweiligen Branchenverzeichnis zu buchen. Die Preise hierfür reichen von rund vier Euro monatlich bis zu 40 Euro. Als Gegenleistung versprechen die meisten Anbieter eine bessere (oder gar Top-) Platzierung im Treffer-Ranking oder eine optische Hervorhebung des Eintrags. Je nach Angebot können zahlende Kunden auch die eigene Website verlinken oder ein Foto oder Logo einbinden.