Mpass, Paypass oder Google Wallet

NFC - Wer macht mit?

28.04.2012
Von Matthias Sternkopf

Paypass - Mastercard

Weltweit ist das "Paypass"-Verfahren von Mastercard schon wegen der Verbreitung von 96 Millionen Paypass-fähigen Kreditkarten und über 300.000 Akzeptanzstellen der Primus unter den kontaktlosen Bezahlverfahren. Es setzt, wie die die meisten Lösungen der Finanzinstitute, auf NFC-Chips in Plastikkarten.

In Deutschland will Mastercard bereits 1,2 Millionen NFC-Karten (Payback, Miles & More und andere) im Umlauf haben, und es sollen im Lauf des Jahres 2012 noch deutlich mehr werden. Kunden können damit Beträge bis zu 25 Euro ohne PIN und Unterschrift kontaktlos bezahlen - eine entsprechende Paypass-Akzeptanzstelle vorausgesetzt. Bei Beträgen über 25 Euro muss zusätzlich eine PIN eingegeben werden.

Mastercard hat gegenüber den anderen Playern, die versuchen, auf dem deutschen NFC-Markt Fuß zu fassen, den Vorteil, bereits international Erfahrung gesammelt zu haben. Weltweit betreut das Kreditkarten-institut nach eigenen Angaben 30 Projekte zwischen Pilotstadium und Praxisbetrieb für Mobile-Payment-Anwendungen. Mastercard selbst gibt keine Kreditkarten aus. Paypass-Karten sind in Deutschland bei Payback Plus, Lufthansa Miles & More, Sparda Bank Nürnberg, Sparda Bank Hamburg und MLP erhältlich. Laut Mastercard sollen in der ersten Jahreshälfte 2012 noch weitere Banken folgen.

Paywave - Visa

"Paywave" von Visa
"Paywave" von Visa
Foto: Visa

Der schärfste Konkurrent von Mastercard ist die Kreditkartenorganisation Visa. Sie hat für ihr Verfahren "Paywave" in Europa derzeit etwa 30 Millionen NFC-Karten im Umlauf. In Deutschland gibt die Postbank AG ab diesem Sommer Visa-Kreditkarten mit der Paywave-Funktion aus, fünf weitere Banken sollen in den nächsten Monaten folgen und noch 2012 rund 500.000 NFC-fähige Visa-Karten verteilen. Anfang März gab Visa die wichtigsten Acquirer für die Abwicklung des kontaktlosen Zahlverfahrens bekannt, ebenso die Netzbetreiber und Terminalhersteller für den Point of Sales (PoS). Damit wurde der Grundstein für die technische Infrastruktur gelegt.

Wie Mastercard will Visa weltweit 30 Projekte für das kontaktlose Bezahlen verfolgen. Eines davon betrifft die Taxis in Frankfurt am Main. Bereits 100 von ihnen sollen mit entsprechenden Terminals ausgestattet worden sein. Bis Ende Mai soll dann in jedem Frankfurter Taxi mit Visas NFC-System gezahlt werden können.

Trotzdem ist Visa mit der Einführung seiner NFC-Karten noch nicht so weit wie Konkurrent Mastercard. So nennt das Unternehmen noch keinen einzigen deutschen Händler, der das NFC-Verfahren akzeptieren will. Die Kreditkartenorganisation erklärte nur, man befinde sich derzeit in Gesprächen mit Händlern, die GiroGo und Paypass akzeptierten.