Dynamische Passwörter und mehr

Visa treibt mobiles Bezahlen voran

17.01.2012
Der Kreditkartenanbieter Visa will die bargeld-affinen Deutschen mit neuen Anwendungen und noch mehr Sicherheit vom Plastikgeld überzeugen.
Mit vielen Visa-Karten kann man bald auch kontaktlos zahlen.
Mit vielen Visa-Karten kann man bald auch kontaktlos zahlen.
Foto: Visa

"Wir gehen davon aus, dass wir in naher Zukunft dynamische Passwörter sehen werden", sagte Visa-Deutschland-Chef Ottmar Bloching am Dienstag in Frankfurt. Verbraucher können sich dann zum Beispiel per SMS für jeden Einkauf mit ihrer Kreditkarte ein Einmalpasswort von ihrer Bank auf ihr Mobiltelefon schicken lassen.

Für die zweite Jahreshälfte 2012 plant Visa Europe zudem die Einführung einer "digitalen Geldbörse". Verbraucher sollen dann Einkäufe im Internet per Passwort mit ihrer Visa-Karte zahlen können, ohne dafür genaue Kartendaten eingeben zu müssen.

Zudem treibt Visa wie andere Anbieter das sogenannte kontaktlose Bezahlen voran. Statt mit Kleingeld sollen kleine Einkäufe mit Karte bezahlt werden - und zwar, indem die Karte kurz vor ein Lesegerät gehalten wird. "Das macht es schneller, bequemer und die Kunden müssen ihre Karte nicht mehr aus der Hand geben", erklärte Bloching.

Bis Mitte 2012 wollen sieben Banken in Deutschland die kontaktlose Visa-Zahlungskarte ("Visa payWave") an ihre Kunden ausgeben: BW-Bank, Comdirect, DKB, Landesbank Berlin, Targobank, Volkswagen Bank und nun auch Postbank. In der vergangenen Woche hatten die deutschen Banken und Sparkassen zudem ein eigenes System zum schnellen Bezahlen per Karte mit Funkchip vorgestellt: "Girogo".

In Europa stiegen die Ausgaben mit Visa-Karten nach Unternehmensangaben im vergangenen Jahr um 14 Prozent auf 1,16 Billionen Euro. Damit werde in Europa jeder siebte Euro (2010: jeder achte Euro) mit einer Visa-Karte bezahlt. In Deutschland seien erstmals mehr als 30 Millionen Visa-Zahlungskarten im Umlauf. Der Gesamtumsatz von Visa Europe knackte 2011 erstmals die Milliardenmarke, der Vorsteuergewinn lag mit 241 Millionen Euro in etwa auf Vorjahresniveau. Im Vorjahr wurden allerdings 158 Millionen Euro als Beitragsrückerstattung an die Banken ausgeschüttet, denen Visa gehört. (dpa/tc)