Mpass, Paypass oder Google Wallet

NFC - Wer macht mit?

28.04.2012
Von Matthias Sternkopf

Google Wallet

Foto: Google

Der Internet-Riese Google verfolgt mit "Google Wallet" ein ehrgeiziges Ziel: Der NFC-Bezahldienst für Android-Handys mit entsprechendem Chip soll mittelfristig Plastikkarten und Bargeld ersetzen und damit die Geldbörse überflüssig machen. Dafür kooperiert Google mit den großen internationalen Kreditorganisationen Mastercard, Visa, American Express und einigen anderen. Die Unternehmen haben mit Google Lizenzverträge geschlossen, damit ihre Dienste virtuell über Googles "Geldbörse" genutzt werden können.

Osama Bedier, Vice President für Payments bei Google, gab in seinem Blog bekannt, dass Google Wallet für alle Kreditkarten verfügbar gemacht werden solle. Außerdem bietet Google auch selbst Prepaid-Karten an. Als kleinen Anreiz, diese zu nutzen, starten amerikanische Kunden mit einem Guthaben von zehn Dollar. Beim Bezahlen werden zusätzlich Punkte auf einer virtuellen Rabattkarte gutgeschrieben.

Noch fehlt Google Wallet allerdings die breite Akzeptanz. Das liegt vor allem dar-an, dass derzeit nur wenige kommerziell erfolgreiche Smartphones mit einem NFC-Chip ausgestattet sind. Jedoch arbeitet Google laut Bedier mit allen großen Smartphone-Herstellern zusammen, um die NFC-Implementierung voranzutreiben. Immerhin wurden für das Jahr 2012 schon jetzt über 20 Android-Smartphones mit integriertem NFC-Chip angekündigt. Erst im April 2012 kaufte Google den Spezialisten für die Abwicklung von Bezahlvorgängen Txvia, um seinen Wallet-Dienst weiter auszubauen - ein Indiz dafür, dass man mit der bisherigen Entwicklung von Wallet nicht hundertprozentig zufrieden ist.

Sollte sich der Dienst durchsetzen, könnte es Google damit gelingen, zum Zahlungsdienstleister für die Offline-Welt zu werden. Das Google Wallet zugrunde liegende Handy-Betriebssystem Android läuft bereits auf mehr als jedem zweiten Smartphone, weswegen dem Internet-Konzern eine wichtige Rolle im erblühenden NFC-Markt vorhergesagt wird.