Unternehmen benötigen eine digitale Strategie, die ihren Mitarbeitern die Arbeit wesentlich erleichtert. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Digitalisierung von Workflows. Lernen Sie hier Konzepte kennen, die den Menschen in den Fokus nehmen.

ESG-Berichtspflicht

Nachhaltigkeit als Ansporn, Unternehmen voranzubringen

10.07.2023
Dank neuer Gesetze hört Nachhaltigkeit auf, nur eine gute Absicht zu sein, sondern wird nun Pflicht. Davon können Unternehmen massiv profitieren.
Der Einsatz digitaler Technologien führt zu mehr Transparenz und Kostensenkungen, aber auch zu weniger Umweltverschmutzung und besserer Governance.
Der Einsatz digitaler Technologien führt zu mehr Transparenz und Kostensenkungen, aber auch zu weniger Umweltverschmutzung und besserer Governance.
Foto: Olezzo - shutterstock.com

Mit ESG (Environmental, Social & Corporate Governance) wird es langsam ernst. Die von Industrie und Politik gesetzte Ziele zu mehr Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung werden nun verpflichtend. Weltweit entstehen derzeit neue Vorschriften, die von Unternehmen eine detailreiche Berichterstattung zu diesen beiden Bereichen einfordern. Die EU führt mit ihrer neuen Verordnung über die Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Reporting Sustainability Directive, CSRD) die weltweit strengsten Reporting-Standards für Unternehmen ein. Der Deutsche Bundestag wird Mitte nächsten Jahres auch in Deutschland entsprechende Gesetze verabschieden.

Konkret verpflichtet die CSRD alle Unternehmen ab 250 Mitarbeiter, die in der EU ansässig oder tätig sind, jährlich über ihre Strategien, Aktivitäten und Fortschritte in ESG-Angelegenheiten zu berichten. Die Geldstrafen bei Nichteinhaltung der Vorschriften sind beträchtlich. Hinzu kommt, dass Angaben zu den entsprechenden Aktivitäten keine Betriebsgeheimnisse mehr sind. Sin werden öffentlich zugänglich sein, was Auswirkungen auf die Unternehmensstrategie ebenso wie auf das Image der Unternehmen haben wird.

Entsprechend starten Unternehmen weltweit ehrgeizige und transformative Initiativen zur Umsetzung von ESG-Zielen. Eine weltweite Umfrage unter 1.000 Vertretern der Chefetage, die von ServiceNow und ThoughtLab durchgeführt wurde, ergab, dass die überwiegende Mehrheit (95 Prozent) der selbsternannten ESG-Vorreiter ESG-Technologien einsetzt, um bessere Resultate zu erzielen.

ESG ist ganz oben angekommen

"Digitale Technologie gibt Unternehmen die Tools an die Hand, mit denen sie nachvollziehen können, welche Auswirkungen ihre Geschäftstätigkeit hat. Außerdem helfen sie ihnen, ihre ESG-Ziele zu erreichen", erklärt Edua Dickerson, ServiceNow Vice President for ESG and Finance Strategy und Gastredakteurin der Frühjahrsausgabe 2023 von Workflow Quarterly. "Natürlich reicht die Technologie allein nicht aus. Erfolg erfordert darüber hinaus strategischen Scharfsinn und engagierte und leidenschaftliche Mitarbeiter."

Führungskräfte in Unternehmen haben erkannt, dass ein ganzheitlicher ESG-Ansatz, der nicht nur finanzielle, sondern auch operative und kulturelle Ziele umfasst, Vorteile bietet. Etwa 48 Prozent der Befragten gaben an, dass ESG-Programme für die Chefetage und den Vorstand höchste Priorität haben. Vier von 10 Führungskräften bemühen sich, solche Mitarbeiter einzustellen und zu halten, die ihnen helfen können, ihre ESG-Ziele zu erreichen.

Unternehmen passen ihre Geschäftsmodelle in den einzelnen Bereichen und Abläufen an, um sich auf diese Ziele auszurichten. Der Bericht zeigt, dass 53 Prozent ESG in ihre Pläne zur digitalen Transformation einbeziehen und 56 Prozent fortschrittliche Technologien nutzen, um ihre Ziele zu erreichen.

ESG-Champions fahren besser

Zwar sind 48 Prozent der Befragten der Meinung, dass ESG langfristig gesehen zur Verbesserung der Finanzergebnisse beiträgt. Allerdings gibt mehr als ein Drittel (35 Prozent) an, dass das aktuelle wirtschaftliche Umfeld ihre Bemühungen behindert. Anlass zur Sorge geben unter anderem steigende Zinsen und Energiekosten sowie Probleme in der Lieferkette und geopolitische Spannungen.

Einige Führungsteams fühlen sich unter Druck gesetzt, Gewinne zu erwirtschaften, und schieben ihre ESG-Ziele auf die lange Bank. Fast ein Viertel (24 Prozent) gibt an, dass es schwierig ist, im derzeitigen makroökonomischen Umfeld zukunftsweisende ESG-Initiativen umzusetzen und dabei zugleich die Erwartungen der Aktionäre zu erfüllen.

Unsere Untersuchungen zeigen jedoch, dass dies ein Trugschluss ist. "Die Tatsache, dass die richtige ESG-Strategie einem Unternehmen helfen kann, die Produktivität zu steigern, Kosten zu steuern und Risiken zu managen, hat sich noch nie so deutlich bestätigt wie heute", sagt Dickerson. "Im derzeitigen, von Unsicherheit geprägten wirtschaftlichen Umfeld haben ESG-Champions eine hervorragende Ausgangsposition, um sich an die Spitze zu setzen."

Umsetzung heißt Technologieeinsatz

Eine Möglichkeit, diese Führungsposition zu erreichen, ist der Einsatz von Technologie. So nutzen 63 Prozent der Führungskräfte derzeit die Cloud als Tool für ESG-Initiativen und 74 Prozent planen, dies in den nächsten zwei Jahren zu tun. Unternehmen setzen darüber hinaus KI, fortschrittliches Datenmanagement, Cybersecurity-Technologie, das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT), robotergestützte Prozessautomatisierung (Robotic Process Automation, RPA) und Workflow-Automatisierung zur Unterstützung ihrer Anstrengungen im Bereich ESG ein.

Der Einsatz digitaler Technologien führt nicht nur zu Transparenz und Kostensenkungen, sondern kann Unternehmen auch dabei helfen, die Umweltverschmutzung zu reduzieren, die Governance zu verbessern und die soziale Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

Technologie verbessert auch die Transparenz. Vorreiter haben verstanden, dass sie erst dann wissen können, wohin sie der Weg führt, wenn sie wissen, wo sie herkommen. Die Erfassung von Daten zur Nachverfolgung von ESG-Fortschritten und -Ergebnissen entscheidet darüber, wie sich Initiativen und Ergebnisse auf die Geschäftstätigkeit auswirken. Die Nachverfolgung ermöglicht es den Entscheidungsträgern, die Effektivität zu bewerten, Risiken zu managen und Mitarbeiter und Stakeholder zu informieren.

Die in der Umfrage befragten Führungskräfte erwarten, dass Fortschritte im Bereich ESG in den nächsten Jahren finanzielle, operative und strategische Vorteile bringen werden. Auch wenn noch zahlreiche Herausforderungen zu meistern sind, ermöglicht die ESG-Technologie den Unternehmen, ihr ESG-Engagement voranzutreiben und Gewinne und Ziele miteinander zu verknüpfen.

Übrigens: Warum Nachhaltigkeit auch strategisch gesehen der neue Imperativ ist, erfahren Sie hier.