MTU clustert 300 Linux-PCs

13.02.2003
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

Gute Kooperation im Projekt

Dieses Entgegenkommen hebt Teamleiter Diehl lobend hervor, schließlich hatte SGI der MTU diesmal keine Hardware verkaufen können. Auch mit Suse und T-Systems, das auf der Grundlage eines Outsourcing-Vertrags die Administration der gesamten DV einschließlich des Clusters trägt, sei die Zusammenarbeit besser gewesen, als man erwarten durfte.

Der Personalaufwand für das Projekt war mit insgesamt vier Personen von der MTU, Suse und T-Systems sehr gering. Die Feinabstimmung der portierten CFD-Anwendung dauerte kaum eine Woche. Aufgrund seiner Affinität zu SGIs Unix-Variante Irix waren Arbeiten an Linux und die Anpassung der Applikationen kein Problem, zumal Diehl das quelloffene Betriebssystem seit der Version 0.91 kennt.

Der Betalauf startete Anfang 2002, und im Mai vergangenen Jahres ging das Linux-Cluster endgültig in Betrieb. Seither läuft es ohne Unterbrechung. „Wir haben noch keinen Crash gehabt, weder bei Linux noch bei den Anwendungen“, lobt Diehl, „und das bei nahezu 100 Prozent Last.“ Nur einige defekte Myrinet-Karten mussten ausgetauscht werden, was in einem Cluster kein Problem macht. Die Performance liegt je nach Anwendung um zehn bis 20 Prozent höher als erwartet. Diehl: „Da sind die Entwicklungsingenieure als End-User natürlich zufrieden.“ Die von T-Systems übernommene Administration ist nicht aufwändiger als für andere Unix-Systeme.

Unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis

Ein besonders wichtiges Argument für das Linux-Cluster ist seine Wirtschaftlichkeit. „Wir haben uns nicht für die billigste, sondern für die Lösung mit dem weitaus besten Preis-Leistungs-Verhältnis entschieden“, erläutert Diehl. „Im Vergleich mit Supercomputer-Lösungen auf Unix-Basis sind die Gesamtkosten für die gleiche Rechenleistung bei unserem Linux-Cluster um den Faktor 2,5 bis drei günstiger.“