MTU clustert 300 Linux-PCs

13.02.2003
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

Stand: Cluster läuft seit Mai 2002 (erste Ausbaustufe) produktiv.

Ergebnis: Erhebliche Kosteneinsparungen gegenüber vergleichbarer Supercomputing-Lösung.

Basis: 300 Intel-basierende Rack-Server, „stripped-down“ Suse Linux, zwei Anwendungen für Computational Fluid Dynamics. Realisierung: Inhouse, Suse, T-Systems, SGI.

Nächster Schritt: Linux-Portierung weiterer Anwendungen.

Als Betriebssystem gelangte Linux Enterprise Server 7 von Suse zum Einsatz, allerdings in einer bis in den Kernel hinein stark reduzierten Version mit speziellen Bibliotheken und Patches für die Myrinet-Netzkomponenten. Der ansonsten nicht geänderte Linux-Quellcode würde auf ein paar Disketten passen. Eine „Load Sharing Facility“ (LSF) sorgt dafür, dass die Rechenlast auf den Knoten im Cluster ausbalanciert bleibt.

Das Ganze wurde in die bei der MTU vorhandene DV-Umgebung integriert, was von vornherein eine Prämisse war. „Die besondere technische Herausforderung bestand in der nahtlosen Integration des Linux-Clusters in die bestehende heterogene Server-Infrastruktur“, blickt Projektleiter Philipp zurück. Denn das Cluster hat nur temporären Plattenplatz, alle permanenten Daten liegen auf anderen File-Servern. Dabei erwies es sich als hinderlich, dass die Linux-PCs 32-Bit-Systeme sind, während die SGI-Umgebung im 64-Bit-Modus arbeitet. Das schafft im Netz-File-System Probleme, die sich schließlich dadurch lösten, dass SGI das eigene File-System XFS überarbeitete.