MTU clustert 300 Linux-PCs

13.02.2003
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auch für komplexe Berechnungen gibt es eine Alternative zu teuren Supercomputern: Nach positiven Erfahrungen mit einem PC-Linux-Cluster hat die MTU Aero Engines GmbH das System auf 300 Prozessoren ausgebaut.

Fotos: MTU

Traditionell arbeitet der Münchner Hersteller von Strahltriebwerken für Flugzeuge mit großen Unix-Rechnern von SGI, um die Jet-Aggregate zu entwickeln. Ende der 90er Jahre entschloss man sich, die Berechnungsverfahren auf dynamische Prozesse und probabilistische Verfahren auch für 3D-Modelle auszudehnen. Und zwar möglichst günstig, denn die IT-Budgets befinden sich seit Jahren auf konstantem Niveau. Linux kam ins Gespräch, um die Unix-Mainframes von den Massenanwendungen zu entlasten.

Machbarkeit im Kleinen getestet

Im Jahr 2000 entstand aus einer Kooperation mit der TU München im Rahmen einer Diplomarbeit ein Cluster aus vier einfachen PCs, auf dem Linux lief und auf das zwei Anwendungen für „Computational Fluid Dynamics“ (CFD) zur Simulierung des aerodynamischen und thermischen Verhaltens von Triebwerken portiert wurden. Im Prinzip funktionierte das System, was den Ausschlag für die Entscheidung gab, ein Linux-basierendes PC-Cluster aufzubauen.