Creditreform-Umfrage

Mittelstand hat das Gröbste überstanden

07.10.2009
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

Mittelstand ändert die Personalpolitik

Infolge der Wirtschaftskrise hat sich die Personalpolitik des Mittelstandes verändert: Die Arbeitskräftenachfrage geht stärker als in der Vergangenheit in Richtung flexiblere Beschäftigungsformen. Von denjenigen Firmen, die im Herbst 2009 Personalaufstockungen vornahmen, haben 74,0 Prozent neue Mitarbeiter in Vollzeit eingestellt; im Jahr zuvor waren es noch 84,0 Prozent. Von 10,8 auf 16,1 Prozent zugenommen hat der Anteil der Unternehmen, die sich mit Teilzeitkräften verstärkten. Wenn Personal abgebaut wurde, versuchten die Betriebe ihre Fachkräfte, die meist in Vollzeit beschäftigt sind, zu halten. Zwei Drittel der Unternehmen (67,8 Prozent; Vorjahr: 74,3 Prozent) trennten sich dennoch von Festangestellten.

Personalpläne stagnieren in den meisten Unternehmen

Die weiteren Personalpläne der Unternehmen sind von Zurückhaltung geprägt. Die überwiegende Mehrheit (72,6 Prozent) möchte die derzeitige Belegschaftsgröße unverändert lassen; jeder Neunte (10,9 Prozent; Vorjahr: 16,9 Prozent) plant eine Aufstockung der Mitarbeiterzahl. Auf Zuwachs ausgerichtet sind die Personalplanungen am ehesten im Dienstleistungsgewerbe: Datenverarbeitung (plus 14,0 Punkte) sowie personenbezogene und unternehmensnahe Dienstleister (plus 10,5 bzw. plus 7,0 Punkte) weisen einen positiven Saldo aus einstellungsbereiten Unternehmen und solchen, die verringern wollen, auf. Im Verarbeitenden Gewerbe (Saldo: minus 13,0 Punkte) droht dagegen eine Fortsetzung des Stellenabbaus.

Investitionspläne nach dem Konjunkturtal

Die Umsatzprognosen für die kommenden sechs Monate zeigen gegenüber der aktuellen Lage eine Verbesserung. Innerhalb des deutschen Mittelstandes ist dabei eine Zwei-Klassen-Gesellschaft festzustellen: 20,7 Prozent (Vorjahr: 29,0 Prozent) der Unternehmen haben das Konjunkturtal bereits durchschritten und rechnen mit einem Umsatzanstieg. Jeder Vierte (25,2 Prozent; Vorjahr: 15,9 Prozent) befürchtet eine negative Umsatzentwicklung. Hier steht die wirtschaftliche Erholung weiterhin aus.

Die Investitionsbereitschaft der mittelständischen Betriebe liegt mit 40,9 Prozent (Vorjahr: 46,6 Prozent) im langjährigen Durchschnitt (41,2 Prozent). Der Großteil des Rückgangs zum Vorjahr wird vom deutlichen Einschnitt im Verarbeitenden Gewerbe verursacht. In der Industrie ist der Anteil der Unternehmen, die ein Investitionsvorhaben planen, von 54,3 auf 40,9 Prozent gesunken.