Jedes dritte Unternehmen (32,8 Prozent; Vorjahr: 46,9 Prozent) bewertet die aktuelle Geschäftslage der Wirtschaftsauskunftei Creditreform mit gut oder sehr gut. 11,0 Prozent vergeben schlechte Noten - doppelt so viele wie im Vorjahr (5,4 Prozent). Der Saldo aus negativen und positiven Einschätzungen zum Stimmungsindikator Geschäftslage büßt gegenüber dem Herbstwert 2008 (plus 41,5 Punkte) deutlich ein, notiert mit plus 21,8 Punkten aber im Bereich des langjährigen Mittelwertes (plus 24,0 Punkte).
Umsatzrückgänge in vielen Branchen
Am schwersten hat die Wirtschaftskrise den industriellen und handwerklichen Mittelstand getroffen. Nachdem im vergangenen Herbst noch gut jedes dritte Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe (35,0 Prozent) von Umsatzsteigerungen berichtete, ist dieser Anteil in diesem Jahr auf knapp ein Fünftel (19,3 Prozent) zurückgegangen. Fast jedes zweite Unternehmen (49,2 Prozent; Vorjahr: 22,2 Prozent) musste ein Umsatzminus hinnehmen. Im Fahrzeug- und Maschinenbau (66,7 bzw. 61,8 Prozent), im Verkehrs- und Logistiksektor (60,4 Prozent) sowie in der Chemiebranche (53,3 Prozent) findet sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Betrieben mit Umsatzrückgängen.
Konjunkturprogramme zeigen Wirkung
Der starke Umsatzeinbruch im Verarbeitenden Gewerbe verschlechtert die Umsatzbilanz des Mittelstandes insgesamt: 37,1 Prozent der befragten Unternehmen erleiden einen Rückgang ihrer Einnahmen (Vorjahr: 19,1 Prozent). Trotz Rezession meldet immerhin jeder vierte Betrieb (25,2 Prozent; Vorjahr: 34,7 Prozent) einen Umsatzzuwachs; darunter überdurchschnittlich viele Bauunternehmen. Die staatlichen Konjunkturpakete haben die Binnenkonjunktur gestärkt und in dieser Branche für eine stabilere Entwicklung gesorgt. So sind innerhalb der Hauptwirtschaftsbereiche vor allem im Baugewerbe viele Unternehmen (28,3 Prozent; Vorjahr: 37,2 Prozent) zu finden, die Umsatzsteigerungen erzielten. Im Einzelhandel sind es 27,5 Prozent (Vorjahr: 39,7 Prozent), im Dienstleistungssektor 27,2 Prozent (Vorjahr: 33,5 Prozent). An die guten Werte des Vorjahres kommt aber keiner der Hauptwirtschaftsbereiche heran.
Mehr Neueinstellungen als erwartet
19,9 Prozent der mittelständischen Unternehmen haben im Verlauf der zurückliegenden sechs Monate die Mitarbeiterzahl erhöht - 22,4 Prozent mussten Personal abbauen. Damit haben doppelt so viele Unternehmen neue Mitarbeiter eingestellt, wie im Frühjahr 2009 ausgesagt worden war. Damals wollte nur jeder zehnte Befragte die Belegschaft innerhalb der kommenden Monate ausweiten.