Innovations-Management

Mitarbeiter als Ideen-Pool

20.08.2008
Von Nikolaus Franke und Rudolf Dömötör

Innovation versus Routine

Innovationsprozesse haben es im Gegensatz zu Routineprozessen meist zunächst mit schlecht strukturierten Problemstellungen zu tun. Oft sind die Wege zur Zielerreichung nicht klar, ja selbst über das eigentliche Ziel kann es zu Beginn nur ungefähre Vorstellungen geben. Sie werden erst im Verlauf des Innovationsprozesses konkretisiert und oft auch verändert. Dies hat zur Folge, dass dem Erfolg von starren Programmierungs- und Optimierungsansätzen Grenzen gesetzt sind. Bei Routineaufgaben führt eine minutiöse Detailplanung zu hoher Effizienz, bei der Umsetzung von Innovationsprojekten bewirkt sie dagegen das Risiko, das Ziel vollständig zu verfehlen. Statt einer aufwändigen Planung zu Beginn sind Meilensteine und ein revolvierender Planungsprozess wichtig. Innovationsorientierte Personaler sollten demnach Mitarbeiter rekrutieren, die neben dem nötigen Fachwissen auch eine entsprechende Persönlichkeit mitbringen. Sie sollten kreativ und unkonventionell, konfliktfähig und durchsetzungsstark sein.

Welchen Einfluss die Mitarbeiter auf die Innovationskraft des Unternehmens haben, zeigt eine Studie von Mark S. Freel. Dieser zufolge lassen sich die Unterschiede in der Innovativität von 1345 untersuchten Klein- und Mittelbetrieben (KMU) signifikant auf das unterschiedliche Ausbildungsniveau der Mitarbeiter und die Intensität der Fortbildung zurückführen. Auch die TOP-100-Studie belegt, dass die Mitarbeiter der innovativsten deutschen Mittelständler im Durchschnitt mehr als doppelt so viel Weiterbildung betreiben wie ihre Kollegen in normalen KMU (neun gegenüber vier Weiterbildungstage pro Jahr).