Mit Sicherheit brummt das Geschäft

05.02.2003
Von Bettina Wirth

Viele Probleme lassen sich inzwischen nicht mehr vom hauseigenen IT-Administrator bewältigen. Daher werden immer häufiger die Lösungen und Dienstleistungen externer Spezialisten in Anspruch genommen. Als treibende Kraft für die Beauftragung der Security-Anbieter wirken laut Meta-Analyst Wolfram Funk insbesondere die ständig wachsenden Anforderungen an Sicherheit, mit denen weder das Know-how, noch die technischen Ressourcen in den Unternehmen mithalten können. Funk stellt fest, dass externe Sicherheitsberater etwa dann beauftragt werden, wenn die Verantwortlichen ihr Firmennetz auf die Probe stellen wollen. Hier eröffnen sich neue Einnahmequellen im Produktgeschäft: Die Hersteller bieten beispielsweise gezieltes Hacking an oder versuchen, die Firewall zu überwinden. Ergeben sich bei diesen Tests Sicherheitslücken, können die Anbieter mit guten Argumenten auf ihre Produkte verweisen und so Folgeumsätze generieren.

Die Hersteller und Anbieter von Firewalls, Antivirensoftware und Filtering-Systemen freut’s. Symantec beispielsweise vermeldet im dritten Quartal, das am 31. Dezember 2002 endete, Umsätze in Höhe von rund 376 Millionen Dollar. Das sind 29 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, in dem der Hersteller von Sicherheits- und Antivirensoftware noch 290 Millionen Dollar eingenommen hatte. Der Nettogewinn stieg im Quartalsvergleich von 100.000 Dollar auf 72 Millionen Dollar.

Als Grund für das gute Abschneiden nannte Symantec vor allem die anhaltende Stärke des Firmenkundengeschäfts. Allein der Bereich Dienstleistungen für Unternehmen sei um mehr als 200 Prozent gewachsen, kommentierte John Thompson, Symantecs Chairman und Chief Executive Officer (CEO), das Quartalsergebnis. Insgesamt seien die weltweiten Einnahmen im Unternehmenssegment um durchschnittlich 26 Prozent gestiegen. Der Sektor trägt mit 42 Prozent zum Gesamtumsatz bei - eine erstaunliche Zahl, wenn man berücksichtigt, dass die Business-Sparte ursprünglich gar nicht zum Kerngeschäft von Symantec zählte.

Symantecs Deutschland-Chef Hans-Peter Bauer begründet den Erfolg mit der frühen Erkenntnis seiner Company, dass Firewalls und Virenschutz, die nur punktuell schützen, auf Dauer nicht ausreichen, um dem Aufkommen komplexer Bedrohungen begegnen zu können. Bauer wörtlich: „Die Anwenderunternehmen müssen eine mehrschichtige Sicherheitsstrategie verfolgen, um Gateway-, Server- und Client-Ebene gleichermaßen zu schützen.“

Nicht alle Anbieter glänzen

Doch nicht alle Anbieter verdienen im gleichen Ausmaß an dem Geschäft mit der Sicherheit wie Symantec. Der israelisch-kalifornische Anbieter von Firewalls und Virtual Private Networks (VPNs) Checkpoint beispielsweise beklagt ähnlich wie viele Softwarefirmen in anderen Segmenten die allgemeine Investitionszurückhaltung und verzeichnete im vierten Quartal 2002 rückläufige Einnahmen.