Mit PDA-Zubehör wächst das Mobile Office

28.08.2003
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Diese Zusatzgeräte stehen spätestens dann auf dem Investitionsplan, wenn Außendienstmitarbeiter von unterwegs auf die Unternehmens-DV Zugriff erhalten sollen, um E-Mails abzurufen, auf Stücklisten zuzugreifen oder nur in die Terminplanung eingebunden zu werden. Noch im moderaten Rahmen bewegen sich mit 100 bis 150 Euro die Anschaffungspreise für Modem- oder ISDN-Karten im CF-Format.

Deutlich teurer wird es, wenn die Außendienstler über die Mobilfunknetze außer Haus ihre Daten abrufen sollen und das Zusammenspiel von PDA und Handy via Infrarot oder Datenkabel nicht funktioniert. Für eine entsprechende GPRS/GSM-Modemkarte, mit der dann auch über den PDA telefoniert werden kann, sind mindestens 250 Euro zu veranschlagen. Angesichts dieser Kosten könnten sich auch PDAs mit integriertem Telefon rechnen, wie sie T-Mobile mit dem "MDA" und O2 mit dem "XDA" vermarkten. Je nach Mobilfunkvertrag sind diese Geräte bereits ab 400 Euro erhältlich.

Mobile Anschlussvarianten

Deutlich günstiger als der Zugriff auf das Unternehmensnetz via Mobilfunk ist der Access per Wireless LAN (WLAN) in öffentlichen Hotspots. WLAN-Karten für den CF-Einschub gehen bereits ab 70 Euro über die Ladentheke. Allerdings beherrschen die Funkadapter bislang nur den WLAN-Standard 802.11 b, der eine Transferrate bis zu 11 Mbit/s ermöglicht. Schnellere Karten, die mit Geschwindigkeiten von 54 Mbit/s aufwarten, wie sie in den IEEE-Spezifikationen 802.11 a und g definiert sind, gibt es noch nicht. Vermutlich wäre auch der Stromverbrauch bei diesen Karten zu hoch. In diesem Zusammenhang ist zudem bei der Anschaffung einer WLAN-Karte darauf zu achten, dass es sich um ein Low-Power-Modell handelt. Ansonsten saugt die Karte nämlich den PDA-Akku in kürzester Zeit leer, oder sie funktioniert erst gar nicht, weil der CF-Slot zu wenig Strom liefert.

Infoseiten zu PDAs

www.pocket.at/pocketpc/index.htm www.pfranc.com www.nschraeder.de www.ppc-welt-community.info

Obige Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und dient nur zur Orientierung.

Kein Tabu für die Minicomputer ist mittlerweile auch der Anschluss an Mess- und Diagnosegeräte sowie andere industrielle Datenquellen. Auch hier dient ein Adapter für den CF-Slot als Bindeglied zwischen PDA und der bei industriellen Geräten üblichen seriellen Schnittstelle. Sollte der CF-Einschub jedoch zwingend für andere Karten wie Modem oder WLAN benötigt werden, bleibt der IT-Abteilung oder dem Systemhaus nur der Griff zum Lötkolben: Über die Anschlüsse, mit denen ein PDA in seinem Cradle aufgeladen wird und die Verbindung zum PC erhält, ist nämlich auch ein serielles Interface realisierbar. Weil es sich hierbei jedoch um spezielle Anwendungsfälle handelt, sind fertig konfektionierte Kabel kaum zu kaufen. Über Google lassen sich im Internet zumindest entsprechende Anleitungen zum Eigenbau solcher Kabel finden.