Mit PDA-Zubehör wächst das Mobile Office

28.08.2003
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Dank des Einfallsreichtums von PDA-Herstellern und Zubehörlieferanten stimmt diese Aussage so heute nicht mehr. Waren lange Zeit eingeblendete Minitastaturen auf dem Bildschirm oder besondere Schreibschriften wie "Grafiti" die Eingabemedien für PDAs, so haben fast alle Hersteller inzwischen die Zeichen der Zeit erkannt und offerieren externe Tastaturen.

Hierbei lassen sich zwei Gattungen unterscheiden: Faltbare oder rollbare Tastaturen sowie Snap-on-Modelle. Auf den ersten Blick scheinen die Snap-ons die idealen Begleiter zu sein, um unterwegs schnell Daten einzutippen: Sie werden einfach als Verlängerung angesteckt. Allerdings sind die Buchstabentasten so klein, dass ein flüssiges Tippen unmöglich ist.

Wer umfangreichere Texte, etwa längere E-Mails unterwegs abfassen will, kommt eigentlich nicht um die größeren, faltbaren Tastaturen herum. Käufer, die zu den Angeboten der PDA-Hersteller greifen, können meist wenig falsch machen. Hier funktionieren die Treiber, und die Anschlusskontakte zwischen Tastatur und PDA stimmen überein. Allerdings hat dieser Komfort seinen Preis. Die Orginaltastaturen kosten nicht selten das Doppelte im Vergleich zu den Eingabegeräten der Dritthersteller, die teilweise bereits für 70 Euro erhältlich sind. Für Letztere spricht zudem, dass sie nicht an ein bestimmtes PDA-Modell gebunden sind.

Lieferanten von PDA-Zubehör

www.haid-services.de www.worldofppc.com www.navpoint.de www.gethightech.com www.nav-tec.com www.speichershop24.de www.dantotec.de www.fawis.de

Obige Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und dient nur zur Orientierung.

Diese Interoperabilität erkauft sich der Benutzer aber mit einem anderen Nachteil: Um den Steckerwirrwarr der PDAs, jeder Produzent kocht hier sein eigenes Süppchen, zu umgehen, nutzen diese Tastaturen die Infrarot-Schnittstelle zur Kommunikation zwischen Keyboard und Minirechner. Was in der Theorie nach einer pfiffigen Lösung klingt, entpuppt sich in der Praxis als ziemliche Friemelarbeit, da für einen sicheren Betrieb häufig eine genaue Feinjustierung der Infrarotempfänger erforderlich ist. Wer also mal schnell am Gate vor dem Abflug eine Mail tippen will, sollte lieber zum teureren Originalzubehör greifen.

Die Sparidee, einfach handelsübliche PC-Tastaturen mit USB-Anschluss zu verwenden, scheitert in der Regel an einer technischen Besonderheit der PDA-Schnittstellen. Bei USB ist zwischen Host und Client zu unterscheiden. Clients sind dabei Endgeräte wie Tastaturen, Drucker, Kameras, Wechselplatten oder Scanner. Damit diese funktionieren, muss das Gegenstück, also etwa der PC, ein USB-Host sein. Das Gros der Hersteller hat dagegen seine PDAs nur als USB-Clients ausgelegt, so dass die Verwendung von USB-Geräten scheitert. Einziger Ausweg aus dieser Sackgasse sind Compact-Flash-(CF-)Karten, die als USB-Host im PDA fungieren.