Adobe Summit EMEA

Mit Generative AI zu erfolgreicherem Marketing

14.06.2023
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Wie Unternehmen dank Gen AI mit gleichem oder sogar weniger Aufwand ein besseres Kundenerlebnis schaffen und so mehr Umsatz erzielen – das war das zentrale Thema des Adobe Summit EMEA in London.
Für Adobe-CEO Shantanu Narayen liegt der Schlüssel zu mehr Wachstum im digitalen Marketing in personalisiertem Content.
Für Adobe-CEO Shantanu Narayen liegt der Schlüssel zu mehr Wachstum im digitalen Marketing in personalisiertem Content.
Foto: Adobe

"Die digitale Wirtschaft von heute und die gestiegenen Erwartungen von Konsument*innen machen es notwendig, dass Unternehmen sich auf das Kundenerlebnis als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal konzentrieren", erklärte Anil Chakravarthy, President Digital Experience Business bei Adobe, in der Eröffnungs-Keynote.

Im Mittelpunkt von Adobes Lösungsvorschlag für nachhaltiges, erlebnisbasiertes Wachstum, neudeutsch Experience-Led Growth, steht dabei personalisierter Content. Dieser wird immer stärker nachgefragt, wie Adobe in einer aktuellen Studie herausfand. In der Umfrage des Anbieters gaben 88 Prozent der Manager aus den Bereichen Marketing und Customer Experience (CX) an, dass sich die Nachfrage nach Content in den letzten zwei Jahren mindestens verdoppelt habe. Und fast zwei Drittel gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Inhalten in den nächsten zwei Jahren um das Fünffache steigen wird.

KI rückt Kreative und Marketiers zusammen

Um Unternehmen dabei zu unterstützen, die steigende Nachfrage nach Marketing-Inhalten zu befriedigen und überzeugende Kundenerlebnisse zu liefern, stellte Adobe in London ein neues neuen generatives KI-Angebot vor: Mit der Integration von Firefly in das - neu verfügbare - Grafikprogramm Adobe Express for Enterprise adressiert Adobe vor allem Unternehmen, die über wenige oder keine inhäusigen Grafikressourcen verfügen.

Anstatt darauf zu warten, dass ein Designprofi Inhalte für sie generiert, können sie mit dem in der zweiten Jahreshälfte verfügbaren Tool schnell und einfach markenkonforme Grafikinhalte erstellen oder bearbeiten, verspricht der Anbieter.

Live-Demo auf dem Adobe Summit: Wenige Textvorgaben reichen Firefly, um in Adobe Express einen Unterwasser-Rucksack zu kreieren - samt passender Schrift.
Live-Demo auf dem Adobe Summit: Wenige Textvorgaben reichen Firefly, um in Adobe Express einen Unterwasser-Rucksack zu kreieren - samt passender Schrift.

Ähnlich wie bereits in Verbindung mit Photoshop vorgestellt, generiert Firefly auch in Express Bildinhalte per Text-Prompts oder verändert sie mit Generative Fill. Hinzu kommt laut Adobe als Alleinstellungsmerkmal, dass Firefly - anders als Dall-E, Midjourney & Co. - als einziges KI-Bilderstellungs- und -bearbeitungs-Tool kommerziell sicher genutzt werden könne.

Um sicherzustellen, dass Firefly keine Inhalte erzeugt, die auf dem geistigen Eigentum anderer Personen oder Marken basieren, wurde das zugrunde liegende Modell mit Adobe Stock-Bildern, offen lizenzierten Inhalten und anderen Domaininhalte, bei denen das Urheberrecht abgelaufen ist, trainiert.

Außerdem sollen Kreative eine Entschädigung erhalten, wenn ihre Werke bei der Erstellung eines KI-Bildes verwendet wurden - Details dazu will die Company zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.

Kommerziell sicher nutzbar

Auch in Sachen Transparenz geht Adobe neue Wege: Firefly fügt jedem mit Gen AI erstellten Bild automatisch einen Content-Credentials-Tag an. Das kostenlose Open-Source-Tool enthält Informationen wie Name, Datum und die verwendeten Werkzeuge zur Erstellung eines Bildes - und kann sogar alle an diesem Bild vorgenommenen Bearbeitungen anzeigen. Diese bleiben mit den Inhalten verknüpft, wo auch immer sie verwendet, veröffentlicht oder gespeichert werden, so Adobe.

Darüber hinaus stellte Adobe neue Adobe Sensei GenAI Services für Unternehmen in den Bereichen Customer Journey Analytics, Adobe Experience Manager und Marketo Engage vor. Auch in diesem Bereich sind es generative Fähigkeiten, die das bereits seit gut zehn Jahren verfügbare KI-Tool Sensei erweitern und es Unternehmen ermöglichen, ihre Produktivität drastisch zu steigern und personalisierte Kundenerlebnisse in skalierbarem Umfang zu liefern.

Die neuen Services von Sensei GenAI nutzen mehrere große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs), darunter Microsoft Azure OpenAI Service und FLAN-T5, damit Marken textbasierte Erlebnisse generieren und verändern können. Diese Services sind in Adobe Experience Platform (AEP) verankert, die die Daten und Inhalte eines Unternehmens unter einem gemeinsamen Sprachmodell zusammenführt. Dieser reichhaltige Datensatz ermöglicht es laut Adobe Marken, generative KI-Modelle auf eigene Kundeneinblicke zu trainieren und den Output für markenspezifische Anwendungsfälle anzupassen.

Sensei GenAI fungiert dabei als eine Art Co-Pilot, der Marketer und andere Customer-Experience-Teams bei ihrer Arbeit unterstützt und ihnen hilft, sich auf Basis eigener Daten entscheidende Fragen wie die Möglichkeiten für mehr Umsatz und Customer Engagement beantworten zu lassen. Gleichzeitig wird damit die Hürde für das Gewinnen verwertbarer Erkenntnisse für technisch nicht versierte Nutzer*innen drastisch gesenkt.

So erstellt Sensei GenAI für verschiedene Datenvisualisierungen sofort textbasierte Beschreibungen der Kernaussagen, so dass Teams schneller von Daten zu Insights gelangen können.In eine ähnliche Richtung zielt die neue Möglichkeit, mit Hilfe von Sensei GenAI Texte für digitale "Eingangstüren" wie Websites oder mobile Apps zu erstellen und zu ändern. Indem sie Tonfall und bestimmte Schlüsselwörtern auswählen, können Teams Texte mit wenigen Mausklicks bearbeiten, umformulieren oder zusammenfassen, verspricht Adobe.