M-Business: Potenziale für Mensch und Maschine

30.10.2001
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Die Automobilbranche tastet sich derzeit mit einer Kombination aus den klassischen mobilen Anwendungen und ortsbezogenen Services in das Mobile Business vor. Die Pläne von Audi, Opel und VW sind auch deswegen beachtlich, weil sie einerseits den Massenmarkt adressieren, zugleich aber auch neue Servicemöglichkeiten für das Kerngeschäft ihrer Partner eröffnen. Den Endkunden bedienen die Autobauer, indem sie ihre Fahrzeuge mit Bildschirmen, Browser und Internet-Zugang via GSM-Netz ausstatten. So lassen sich unterwegs E-Mails lesen, Office-Anwendungen nutzen und Nachrichten empfangen. Ortsbezogene Informationen betreffen Restauranttipps, Wetter- und Staumeldungen oder Hinweise, wo sich die nächste Tankstelle befindet.

Doch damit haben die Ingenieure die Möglichkeiten der ortsbezogenen Dienste noch nicht ausgeschöpft, denn immerhin sind Autos mittlerweile „rollende IT-Systeme“, so IBM-Manager Mähler. Zusammen mit Audi arbeitet IBMs Dienstleistungstochter an einer Lösung für die Ferndiagnose von Fahrzeugen. Weil die aktuellen Autos mittlerweile nicht mehr ohne Prozessoren und Programme zu bewegen sind, lassen sich manche Probleme sogar mittels Software-Updates beheben.

Opel kündigte außerdem auf der Internationalen Automobilausstellung 2001 in Frankfurt am Main an, neue Dienste einzurichten, mit denen Werkstätten auf betriebsrelevante Daten von Fahrzeugen zugreifen und den Fehlerspeicher unabhängig vom Ort des Autos auslesen können. In Verbindung mit einem Bildschirm im Wageninneren ließen sich so neue Dienstleistungen zur Kundenbindung entwerfen, etwa indem man den Fahrer auf die nächste Inspektion hinweist.

Auch dieses Szenario wurde bereits mit einem Etikett versehen. „Wir sehen ein enormes Potenzial im Business-to-Machine-Umfeld“, sagt etwa IBM-Manager Mähler und verweist auf das oftmals belächelte Beispiel einer Miele-Waschmaschine mit Internet-Anschluss. Die Idee, Haushaltsgeräte mit Kommunikationsmöglichkeiten auszustatten, ermöglicht es den Herstellern, Kontakt zu ihren produzierten Gütern zu halten, auch nachdem sie die Läden verlassen haben. Miele möchte etwa die zusätzlichen Netztechniken nutzen, um neue Dienstleistungen für die Kunden zu entwickeln. Abseits der Haushaltsgeräte ergeben sich etwa Möglichkeiten, Zählerstände zu übermitteln, Sicherheitsanlagen zu prüfen sowie Getränke- oder Zigarettenautomaten zu verwalten.