Agassi, Abenteuer, abgelegene Inseln

Lesetipps für die Weihnachtszeit

10.12.2009
Von Claudia Heinelt

Das Karrieremacherbuch: Nur keine Panik!

Kennen Sie auch diese gelegentlichen Panikattacken, denen ich jetzt in Zeiten DER KRISE gelegentlich erliege? Die besonders gerne dann auftreten, wenn ich mal wieder einen Artikel darüber gelesen habe, wie man in diesen Zeiten überhaupt noch einen tollen neuen Job ausfindig machen kann und welche Verrenkungen dann nötig sind, um diesen auch zu bekommen. Dann kann ich Ihnen das neueste Buch von Svenja Hofert nur empfehlen! Die Hamburger Autorin und Karriereberaterin (eine Tätigkeit, der sie übrigens auch regelmässig auf www.computerwoche.de nachkommt), macht endlich Schluss mit all den ach so großartigen Tipps für die sichere Karriere vom Reißbrett.

Svenja Hofert: Das Karrieremacherbuch
Svenja Hofert: Das Karrieremacherbuch
Foto: Eichborn

"Das Karrieremacherbuch" teilt sich stattdessen in drei große Blöcke auf: 'Wie es heute ist', 'Wie es werden wird' und 'Wie Sie Karriere machen'. Ganz wunderbar schon der erste Teil, in dem sie die alten Karrieregesetze analysiert und auf ihre Aktualität hin überprüft. Mit dem frappierenden Ergebnis, dass gerade bei Berufseinsteigern die Karriereplanung eher dem Sicherheitsdenken von Mama und Papa geschuldet ist, nicht aber den realen Talenten und Interessen der Betroffenen. Im zweiten Teil wagt Hofert dann einen Blick in unsere Zukunft und darin neu entstehende Berufsgruppen wie Spezialisten, Kommunikatoren, Organisatoren oder Ideen- und Impulsgeber. Sehr schön dann auch noch mal der letzte Teil, in dem Hofert ihre Analysen und Vorstellungen konkret auf Sie und mich und alle anderen Arbeitnehmer bezieht. Und sehr dazu ermuntert, sich auf den eigenen Selbstwert zu besinnen, egal ob nun selbständig oder angestellt. Insgesamt ein auch sprachlich sehr schönes, anregendes Buch, in dem aus jeder Zeile, aus jedem Beispiel, das sie anführt, die kompetente Praktikerin spricht. Und das ich mit dem beruhigendem Gefühl beiseitegelegt habe: Es ist alles nicht so wild mit der Karriere, wenn ich nur willens bin, ein paar alte Denkmuster zu hinterfragen. Das kriege ich hin!

Der Philosoph und der Wolf

Foto: Rogner & Bernhard Verlag

Mark Rowlands ist 24 und Assistenzprofessor für Philosophie an der University of Alabama, als er eine Anzeige sieht: "Wolfswelpen zu verkaufen". "Nur mal gucken", denkt er beim Losfahren, aber wie es so geht: Ein paar Stunden später ist er 500 Dollar ärmer und um ein putziges kleines Fellknäuel reicher, das in den ersten Tagen mehr wie ein Bärenjunges aussieht, tatsächlich aber ein Wolf ist. Da Brenin (so der Name des Wolfes) zuhause allein gelassen in Sekundenschnelle große Spuren der Verwüstung hinterlässt, wird er in den nächsten zwölf Jahren zu Rowlands ständigem Begleiter. Wohin "Der Philosph und der Wolf" auch gehen, sie erregen Aufsehen: Im Vorlesungssaal, wo Brenin zur großen Freude der Studenten in Geheul ausbricht, sobald ihn die Ausführungen seines Menschen zu sehr langweilen, auf dem Rugby-Feld, bei Studentenpartys, später auf Reisen nach Irland, England und Frankreich. Zweifellos ein Zusammenleben mit großem Anekdotenpotenzial, die Rowlands auch durchaus zum Besten gibt. Aber das Buch geht weit darüber hinaus: Brenin ist nicht bloß ein exotisches Haustier, sondern ein Gefährte, der den Philosophen förmlich dazu zwingt, seine Haltung zu den fundamentalen Fragen des Lebens komplett neu zu überdenken. Liebe, Freundschaft, Tod, Natur und Zivilisation bekommen für Rowlands eine völlig neue Bedeutung. Ein Umorientierungsprozess, an dem der Autor uns Leser auf eine sehr faszinierende Weise teilhaben lässt!