Klippen auf dem Weg zum Cluster

03.09.2003
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

Weitere Vereinfachungen im Umgang mit einem Cluster bringt "Scyld". Das Management-Tool geht auf die Mutter aller Linux-Cluster-Software zurück, auf "Beowolf". Die Firma Scyld Computing wurde im Juni dieses Jahres von Pengiun Computing übernommen. Im Open-Source-Projekt "Oscar " ist eine ganze Sammlung von Tools für den Aufbau und die Verwaltung von Linux-Clustern mit bis zu 253 Nodes entstanden. Die Oscar-Werkzeuge reichen von der Administration, über die Anwendungsprogrammierung bis zu Job-Scheduling, Batch-Verarbeitung und Workload-Management.

Damit ist es aber noch nicht getan. Die Aufmerksamkeit gilt insbesondere der Prävention von Ausfällen, der Diagnose von Fehlern und dem Recovery wiederhergestellter Nodes. Clusterworx bietet beispielsweise einen Event-Manager an, der die Überwachung von rund 40 Parametern erlaubt. Dazu gehören unter anderem CPU-Temperaturen, Lüfterdrehzahlen, Betriebsspannungen sowie Auslastungen von Prozessoren, RAM, Netzwerk und Festplatten. Im Ernstfall wird der Administrator informiert und Nodes im kritischen Zustand werden automatisch ausgeschaltet.

Automatisiertes Failover

Ähnlich konzentriert sich die Firma Steeleye mit dem hierzulande von Computer Concept , Dresden, vertriebenen Produkt "Lifekeeper" auf Hochverfügbarkeit. Nach Anwender-definierten Szenarien organisiert diese Software ein automatisches Failover von Anwendungen auf wenig ausgelastete Nodes - bei einer Kettenreaktion auch kaskadierend über mehrer Nodes. Der Anbieter Scali hat sich darauf spezialisiert, verteilte Cluster mit unterschiedlichen CPU- und Netzwerk-Layouts Grid-artig unter einen Hut zu bringen. Elementare Tools, um die preisgünstigen Cluster auch so komfortabel administrierbar zu machen wie die massiven Systeme der Unix- und Mainframe-Welt sind also vorhanden. Und das Ende der Entwicklung ist nicht abzusehen.