Arbeit 2.0

Junge Mitarbeiter wissen, was sie wollen

10.06.2010
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Die Grenzen der Flexibilität

In vielen Unternehmen haben sich flexible Arbeitszeiten mittlerweile durchgesetzt, auch wenn das mitunter als Freibrief für regelmäßige Überstunden missverstanden wird. Die laut proklamierte Flexibilität stößt im Joballtag aber schnell an Grenzen. Diese Erfahrung hat Management-Beraterin Zucker gemacht: "Unternehmen pflegen oft die Rhetorik von Flexibilität und meinen damit häufig nur die Mitarbeiter. Ebenso reden Firmen gern von ihrer leistungsorientierten Kultur. Die Jungen sagen Ja, um dann schon bald zu erleben, dass vielerorts etwa die Parkplätze nach Senioritäts- oder Hierarchiekriterien vergeben werden."

Wenig Hierarchien. Christian Rusche hat auf den für ihn reservierten Parkplatz bewusst verzichtet. Er hat auch keinen Geschäftswagen mehr, wie übrigens keiner seiner 150 Mitarbeiter. Rusche führt die Geschäfte des IT-Dienstleisters BSI Business Systems Integration AG, der in der Schweiz und Deutschland an fünf Standorten vertreten ist. In seinem Verständnis von Fairness haben solche Privilegien keinen Platz, Hierarchien ebenfalls nur ansatzweise. "Wer bei uns ein Projekt leitet, ist kein Vorgesetzter, sondern ein Nachgesetzter, der die Rechnungen schreibt und hilft, wo er kann. Auch ein Standortleiter hat bei uns eher die Funktion eines Gärtners: Er sorgt dafür, dass alles da ist, was die Projektteams zum Arbeiten brauchen."