John Chen, Sybase: "Homogenität ist ein Traum"

21.06.2005

CHEN: Richtig, aber XML hat bereits die relationalen Datenbanken beeinflusst. Ob es neue Datenbanken geben muss, weiß ich nicht. In den nächsten drei Jahren werden relationale Datenbanken für Data Sharing und Datenintegration am schnellsten wachsen. Danach werden Lösungen für unstrukturierte Daten sehr wichtig sein, insbesondere für Sybase, da viele davon mobile Daten sein werden. Da müssen zum Beispiel Karten und Bilder verarbeitet werden. Und wenn Intel die nächste Centrino-Generation auf den Markt bringt, die GPS-Funktionen bietet, kommt eine Flut an unstrukturierten Daten auf uns zu. Nicht zu vergessen sind Informationen aus biometrischen Zugangssystemen und -ausweisen. Wir wollen weiter in diese Richtung investieren.

CW: Werden Sie weitere Firmen kaufen?

CHEN: Wir wollen zukaufen, aber auch selbst Technik entwickeln.

CW: Was haben Sie als nächstes vor?

CHEN: Middleware bauen, um unstrukturierte Daten zu transportieren und zu analysieren.

CW: Wie viel Umsatz erzielen Sie mit Ihren mobilen Lösungen?

CHEN: Wir wollen dieses Jahr etwa 150 Millionen Dollar mit der Sparte iAnywhere einnehmen, bei einer Vorsteuermarge von 15 bis 20 Prozent. Die Konkurrenten setzen allenfalls zehn bis 20 Millionen Dollar um.

CW: Sind das nur die Access-Lösungen?

CHEN: Ja genau. Dann kommen noch Middleware-Produkte dazu, die der Kunde benötigt, wenn er mobile Geräte einbinden will. Das sind dann nochmal rund 70 Millionen Dollar.

CW: Die iAnywhere-Käufer erwerben aber nicht automatisch auch die Middleware bei Ihnen, da sie ja oft schon bestehende Lösungen haben.

CHEN: In manchmal Fällen kaufen Firmen die Middleware auch woanders.

CW: Sie sind nach Deutschland gekommen, um mit Partnern zu sprechen. Was erzählen Sie denen?

CHEN: Wir erläutern, warum wir Datenbanken, Datenanalyse, Middleware und mobile Lösungen anbieten. Unsere Konkurrenten meinen, wir würden uns aus dem Datenbankgeschäft zurückziehen. Das ist lächerlich. Wenn ich meine Datenbankkunden vor den Kopf stoße, kann ich denen keine mobilen Produkte verkaufen.

CW: Wie sieht das künftige Geschäft mit Software aus?