"Tütt, tüütt, tüüüt - Ihr Gespräch wurde leider aufgrund eines schweren Ausnahmefehlers unterbrochen." So oder ähnlich lästerten die auf dem diesjährigen 3GSM World Congress erstmals in großer Zahl vertretenen IT-Hersteller über die bislang wenig erfolgreichen Versuche der klassischen Telefon-Player wie Siemens, Nokia oder Ericsson, in den Handys Sprache und Daten zu verknüpfen. Der Gegensatz zwischen IT- und TK-Welt prägte die gesamte Messe, die sich mit rund 28.000 Besuchern und über 500 Ausstellern endgültig als wichtigster Termin der Mobilfunkbranche etabliert hat.
Pragmatischer Ansatz
Foto: Siemens
Das Aufeinandertreffen beider Lager manifestierte sich auf vielfältigste Weise. Während etwa die TK-Branche nach wie vor das Hohe Lied von UMTS als der kommenden Mobilfunkgenerationen singt und nach den Killerapplikationen für diese Netze sucht, zeigt sich das IT-Lager undogmatischer. Es sieht die klassischen mobilen Sprachnetze, Wireless LANs, aber auch moderne Netze wie GPRS und UMTS als potenzielle Access-Medien. Ein Pragmatismus, der sich ebenfalls in der Applikationsfrage dokumentiert. Statt wie die TK-Branche krampfhaft nach neuen Anwendungen im Stile der viel zitierten Videopostkarten zu suchen, verfolgen die IT-Hersteller ein weniger futuristisches Ziel: Sie wollen bekannte Desktop-Applikationen wie E-Mail auf das Handy bringen und dem Anwender den mobilen Zugriff auf Unternehmensinformationen ermöglichen.