IT GmbHs: Modell ohne Zukunft?

10.11.2004
Von Peter Kreutter

Wichtig in diesem Zusammenhang ist dabei die Tatsache, dass die Verkäufe stets mit einem langfristigen Outsourcing-Vertrag einhergingen und es sich eben nicht nur um reine Verkäufe handelte. Für die verbleibenden großen Adressen, wie BASF IT Services, Lufthansa Systems, VW Gedas oder Bayer Business Services scheint die Zukunft ebenfalls ungewiss. So zumindest die Einschätzung von Katharina Grimme, Analystin des Markforschungshauses Ovum.

Man kann nun trefflich über die Sinnhaftigkeit eines Outsourcings beziehungsweise Verkaufs streiten. Eines hat sich in allen Fällen deutlich gezeigt: Die treibende Kraft war in der Regel nicht der CIO, sondern der CEO und CFO, also nicht die IT-, sondern die Firmen- und Finanzchef. Kaum hilfreich ist die Diskussion um die Bedeutung der CIO-Position im Konzernvorstand. Letztlich geht es nur darum, dass die IT nicht um ihrer selbst willen Teil des Konzerns ist. Ihr Verbleib im Unternehmen und ihr Erfolg werden nur an einem einzigen Kriterium gemessen: Kann sie den Konzern aktiv in dessen Bemühungen unterstützen, die Wettbewerbsfähigkeit im Kerngeschäft zu sichern und zu verbessern? Im Prinzip interessieren sich CEOs und CFOs nur dafür und entscheiden entsprechend.

"Strategisch kann nur sein, was mir erlaubt, mich langfristig erfolgreich im Wettbewerb zu differenzieren. Man muss klar sagen, dass für unser Geschäft die IT nur für sehr ausgewählte Bereiche diese strategische Funktion erfüllen kann. Mein Hauptziel ist daher eine kosten- und leistungseffiziente IT-Bereitstellung, für die sicherlich auch interne IT-Kapazitäten notwendig sind. In vielen Fällen stellen aber standardisierte Lösungen vom Markt die wirtschaftlichere Alternative dar", schildert Till Schwarzlose, Finanzvorstand der Wedeco AG und in dieser Funktion gleichzeitig für die IT verantwortlich.