IT-Architektur für E-Commerce-Riesen: Ebay

06.05.2005
Von Jörg auf

Bei einem Aufruf einer regionalen Ebay-Seite wird nur ein sehr kleiner Teil der Anfrage an eines der Datencenter in den USA weitergeleitet. Der Großteil der angeforderten Seite wird von einem Server in der Nähe des Nutzers bereitgestellt. Ebay hat bei dem Hosting-Dienstleister Akamai, der in 65 Ländern über 14000 Server betreibt, reichlich Volumen angemietet. Hier liegt unter anderem auch der statische Inhalt der Ebay-Website. Logos, andere Bilder und der HTML-Code müssen somit nicht aus den USA in die Welt verschickt werden. So landen nur rund fünf Prozent einer Anfrage überhaupt in den USA, der große Rest kommt jeweils aus den 28 Ländern, in denen der Konzern eine eigene Domain angemeldet hat. So lädt sich die Ebay-Web-Seite in Frankreich, Deutschland oder auf den Philippinen genauso schnell wie in den USA.

Die stete Erreichbarkeit der Seiten lässt Ebay von gleich zwei Unternehmen kontrollieren. Die Firma Gomez überprüft die Performanz beim Heimanwender, indem sie auf die Ebay-Seiten von über 50 Orten in aller Welt aus zugreift, während Keynote an den großen Backbones im Internet kontrolliert, wie schnell und sicher die großen Internet-Service-Provider in der Lage sind, Daten auszuliefern. Zusätzlich betreibt Ebay selbst ein internes System, das in mehr als 40 auf dem Globus verteilten Städten die Zugriffs-Fehlerraten überprüft und zugleich Hacker-Angriffe registriert.

Eine immer wichtigere Rolle spielen die Powerseller, die über Ebay ihren Lebensunterhalt erwirtschaften. Weltweit sollen dies an die 450 000 Menschen sein. Sie sind vom Funktionieren der Ebay-Site genauso abhängig wie der Konzern selbst. In Zukunft wird Ebay diesen Powersellern mehr Einblick in die hauseigene Datenbank geben. Jeder von ihnen soll dann in der Lage sein, mittels Analyse-Tools seine Geschäfte zu verbessern. (rg)