IT-Architektur für E-Commerce-Riesen: Ebay

06.05.2005
Von Jörg auf
Ebay zählt zu den Pionieren des E-Commerce. Wie Amazon und Google setzt die Online-Auktionsplattform auf eine verteilte IT-Umgebung.

Hier lesen Sie…

  • warum Ebays ursprüngliche IT-Architektur mit dem rasanten Unternehmenswachstum nicht Schritt halten konnte;

  • wie es gelang, die Probleme mit einer dreischichtigen Architektur und verteilten Rechenzentren in den Griff zu bekommen;

  • mit welchen Sicherheitsrisiken der Internet-Auktionator kämpft.

Ebays Deutschlandzentrale in Dreilinden bei Berlin (Foto: Ebay)
Ebays Deutschlandzentrale in Dreilinden bei Berlin (Foto: Ebay)

Riesige Datenbestände, Millionen von Seitenaufrufen, kurze Antwortzeiten: Drei der erfolgreichsten Internet-Unternehmen Amazon, Ebay und Google sind auf die unbedingte Performance und Ausfallsicherheit ihrer IT-Systeme angewiesen. Geht es um ihre IT-Architektur, hüllen sich die Unternehmen in Schweigen. Die Eckpfeiler lassen sich gleichwohl orten. Eine dreiteilige Artikelserie der computerwoche beleuchtet, mit welchen IT-Strategien die Gewinner des Internet-Booms das enorme Wachstum der vergangenen Jahre meisterten.

Den Anfang macht das Internet-Auktionshaus Ebay. Dessen Zahlen sind beeindruckend: Weltweit stehen ständig etwa 44 Millionen Artikel zum Verkauf, etwa vier Millionen Artikel werden jeden Tag neu eingestellt. Zu Spitzenzeiten verzeichnen die Seiten am Tag 889 Millionen Aufrufe, 270 Millionen Suchanfragen und 15 Millionen Gebote. Pro Sekunde werden dabei Datenmengen von bis zu 12 Gigabit versandt. Zum Vergleich: Am deutschen Knotenpunkt des Internets, dem DeCIX in Frankfurt am Main, laufen im Durchschnitt 20 Gbit pro Sekunde, in Spitzenzeiten bis 30 Gbit/s, zwischen den verschiedenen Teilnetzen hin und her. Für Ebay ist die Koordination dieser Daten und die ständige Erreichbarkeit der Web-Seiten überlebenswichtig, die technische Architektur muss dementsprechend solide sein.

Die Datenbank der Online-Auktionsplattform ist auf drei Standorte in den USA verteilt. Zwei der vier Datenzentren stehen in Santa Clara, eines in Sacramento und ein weiteres in Denver. Alle weltweiten Anfragen an die Datenbank landen an einem dieser vier Orte. Jedes Data Center beherbergt rund 50 Sun-Server. Schon die Kapazität eines Orts reicht aus, um das Auktionsgeschäft am Laufen zu halten - sieht man von den leistungshungrigen Suchanfragen der Nutzer ab. Die Datenzentren spiegeln ihre Informationen untereinander jedoch nicht, sondern dienen der Lastverteilung.