BaumitBayosan optimiert Abläufe

Integration macht mehr aus der IT

06.09.2004
Von 
Uwe Küll ist freier Journalist in München.

Um mit solchen und anderen Funktionen aus den vorhandenen Lösungen den größtmöglichen Nutzen zu ziehen, legt der IT-Chef auch persönlich Hand an: Etwa 30 Prozent seiner Tätigkeit bestehen aus „Hardcore-Programmierung“, so Bachmann. Das hat für ihn zwei Vorteile: „Zum einen kann ich die Arbeit meiner Mitarbeiter besser beurteilen, zum anderen habe ich dieMöglichkeit, auf eiligeAnfragen der Geschäftsführung sehr schnell zu reagieren, indem ich mich der Sache selbst annehme.“ Bestens bewährt hat sich das EAI Konzept auch bei der Zusammenführung der Unternehmen Baumit Deutschland und Bayosan, die im Jahr 2003 stattfand. Dabei ging es vor allem darum, auch die Vorjahresdaten von Baumit aus der dort zuvor eingesetzten ERP-Software von Mesonic zu integrieren, um fundierte Vergleiche

in der Geschäftsentwicklung zu ermöglichen. „Das erforderte viel Detailarbeit“, erinnert sich Bachmann. Heute betreut er mit seiner Mannschaft von Bad Hindelang aus sämtliche Standorte des fusionierten Unternehmens, denn auf die zentrale ERP-Software und das Portal wird von überall her per Web-Browser zugegriffen.

Bei der Ausstattung mit Servern und Clients gilt der Grundsatz: so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich. „Wenn irgendwo ein Windows- 95-Client seit Jahren gut läuft, wird er inRuhe gelassen. Wir haben nicht den Anspruch, dass alle Clients gleich sein müssen“, erläutert Bachmann. Mit dieser Strategie gelingt es ihm, die EDV-Kosten konstant bei weniger als einem Prozent vom Umsatz zu halten.

Auch bei den Datenbankinstanzen im Hause sieht er keine Notwendigkeit, einen einheitlichen Stand herbeizuführen. „Von Versionsnummer 7.3.4 bis 8i der Oracle- Datenbank ist bei uns fast alles vertreten.“ Für die laufenden Anwendungen sei das ausreichend, und bei Erweiterungenkommees lediglich darauf an, dass alle Datenbanken die gleiche Sprache sprechen. Überhaupt vertritt Bachmann nicht die Ansicht, dass eine Software stets auf dem neuesten Versionsstand sein muss: „Wenn man bedenkt, dass die meisten Hersteller heute Produkte auf den Markt werfen, die nur zu 80 Prozent ausgereift sind, kann das nicht der Weisheit letzter Schluss sein.“ Bachmann setzt dem die Strategie entgegen, nur Komponenten zu benutzen, die mindestens zwölf Monate am Markt sind, sich also bereits bewährt haben.