Im Handy ist der Wurm drin

11.07.2005

Dass auch Windows Mobile nicht vor der mobilen Gefahr geschützt ist, bewies das auf Sicherheit spezialisierte US-Unternehmen Airscanner auf der Hacker-Konferenz "Defcon" im Juni 2004. "Windows Mobile hat fast keine Sicherheitsarchitektur", warnen die Experten, denen zufolge das System "für Angreifer weit offen steht". Die Realität holte das Airscanner-Team und die Anwender schon kurz darauf ein, als ein "echter" Virus entdeckt wurde, den ein Hacker der Gruppe "29A" in Umlauf gebracht hatte. Glücklicherweise handelte es sich bei "WinCE4.Dust" um einen Testballon, der sich zwar verbreiten, aber keinen wirklichen Schaden anrichten konnte.

Das änderte sich mit dem Auftauchen von "Brador.A" wiederum einen Monat später: Sicherheitsexperten sehen darin den ersten Virus, der Pocket-PC-Geräte mit Windows Mobile als Betriebssystem aktiv angreift und versucht, einem Hacker den Zugriff darauf zu ermöglichen. Der weniger als 6 Kilobyte große Schädling verbreitete sich via E-Mail-Attachment oder über Web-Downloads und befällt mit einem ARM-Prozessor ausgestattete Pocket-PCs.

Stark gefährdet sind aber auch Symbian-basierende Geräte, weiß Trend-Micro-Mann Link. Cabir, Mosquit.A, und Skulls heißen einige der Schadprogramme, die in den letzten Monaten von sich reden machten. Besonders heimtückisch ist der erst Ende Januar 2005 aufgetauchte "Lasco" aus Sicht des Herstellers, weil er "sowohl Symbian-als auch Geräte mit Windows-Systemen" angreift. Der wahrscheinlich von einem brasilianischen Hacker programmierte Schädling stelle auch deswegen einen Durchbruch bei der Bedrohung mobiler Geräte dar, weil er als ausführbares Programm auf diese gelange. Dadurch sei es ihm möglich, andere Dateien zu infizieren und sich über Bluetooth auf andere Handys zu übertragen.