Bedenken der Anwender und andere Hindernisse
Auf der anderen Seite gibt es nach wie vor Vorbehalte, wie eine Saugatuck-Umfrage unter US-amerikanischen Anwenderunternehmen zeigt. So hält Paul Major, IT-Leiter beim Skihersteller Aspen Skiing das Auslagern der IT-Infrastruktur zwar für eine "verlockende" Option. Sie ist ihm jedoch zu riskant: "Was passiert, wenn der Provider pleite geht und von einem anderen Unternehmen geschluckt wird? Wie komme ich dann an meine Daten?" fragt sich der IT-Verantwortliche. Andere Branchen haben wieder andere Bedenken. So liegt der Pharma- und Chemieindustrie vor allem der Schutz geistigen Eigentums am Herzen. Solche Vorbehalte bremsen das Wachstum des Hosting- und Managed-Services-Markts. "Die Datenschutz-Problematik ist mit Abstand das größte Hindernis", so Nick Sharma, Senior Vice President Managed Services beim indischen IT-Dienstleister Satyam.
Aber auch interne Widerstände - etwa der Endanwender - sind nicht zu unterschätzen. "Die User wollen mit Menschen in ihrer Muttersprache kommunizieren", gibt Carmen Malangone, IT-Director beim Kosmetikhersteller Coty, zu bedenken. Diesem Bedürfnis würden Managed Services nicht gerecht - vor allem dann nicht, wenn der Support aus einem Offshore-Land erfolge. Nicht selten scheitern die Outsourcing-Vorstöße des Managements auch an der eigenen IT-Abteilung, glaubt John Dutra, CTO der Sun-Division Sun IT: "Da herrscht ja eine völlig andere Kultur."
Vor diesem Hintergrund gibt es bei der Inanspruchnahme von Managed- und Hosting-Services kein klares "entweder - oder". Vielmehr existiert eine große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten. Und letztlich macht diese Flexibilität die Modelle ja auch so attraktiv.