Aufwand für Speicheradministration im SAN verringert

Hengstenberg konserviert Daten

16.03.2004
Von Lars Reppesgaard

Eine einfache Kostenrechnung hatte ergeben, dass sich ein SAN im Vergleich mit den umständlichen Einzelplattenlösungen auszahlen würde. Dabei spielten sowohl die Komponentenpreise eine Rolle als auch die Arbeitszeiten, die in die Verwaltung der Speicherlösung fließen. „Wir wollten nicht nur unseren Speicher konsolidieren, sondern auch unsere Personalressourcen von der aufwändigen Speicheradministrierung entlasten“, sagt Weisemann. Teil des SAN ist heute eine Administrationssoftware, die es der IT erlaubt, Verwaltungsaufgaben effektiv und unkompliziert zu erledigen, während die virtuellen Speicher auch beim Umverteilen von Lasten und Daten unterbrechungsfrei weiterlaufen.

Stabilität getestet

Für die Umsetzung des SAN-Konzepts wandte sich Hengstenberg an das Systemhaus Sinitec, Systems und Service GmbH, ein Siemens- Tochterunternehmen. Die Installation des SAN, das mit einem Disk Array von Storagetek ausgerüstet ist, begann mit einer Testphase im September 2002. Dabei wurden alle Datenbanken der SAP-Server auf das neue Subsystem kopiert, der Produktionsbetrieb wurde unter härtesten Bedingungen simuliert. Die IT-Abteilung prüfte eingehend die Stabilität des Systems, indem immer wieder einzelne Festplatten im laufenden Betrieb aus den Plattenmodulen gezogen wurden.

Auf Grundlage dieser Erfahrungen entschied sich das IT-Projektteam, das System im Dezember 2002 aktiv in den Produktionsbetrieb einzubinden. Seit der Einführung dieser Lösung muss der Systemadministrator wesentlich weniger Zeit für die Speicherung und Sicherung der wichtigen Unternehmensinformationen veranschlagen. „Wir haben viel mehr Zeit für wichtige und zukunftsorientierte Planungen zur Verfügung, anstatt unsere Ressourcen in der schlichten Administration von Daten zu bündeln.“

Aufgaben jenseits der Datenspeicherung und -sicherung gibt es für die IT der Esslinger genug. Auf der einen Seite müssen Weisemann und seine Kollegen beispielsweise Lösungen entwickeln, die auch für die zuliefernden Landwirte geeignet sind. Die Nutzung von Computer und Internet ist in diesem Personenkreis keine Selbstverständlichkeit. Auf der anderen Seite fordern die großen Abnehmer durchdigitalisierte Verkaufs- und Logistikprozesse. Die Datenübermittlung via EDI ist seit langen Jahren der Standard im Handel.

„Das Zusammenspiel mit allen Seiten ist ein Muss“, sagt Weisemann. „Wir müssen von unserer Infrastruktur her die Voraussetzung haben, die Wünsche und Forderungen all unserer Kunden und Partner abzubilden, egal, ob einige digitales Rechnungswesen oder den Auftragseingang via EDI fordern oder andere noch immer mit Fax und Telefon arbeiten.“ Ist Letzteres der Fall, werden diese Daten nach wie vor händisch erfasst und in die SAP-Landschaft eingepflegt. „Kundenorientierung steht bei uns eben nicht nur auf dem Papier“, erklärt Weisemann hierzu. (uk)