Hector gegen Goliath

07.09.2004
Von 
Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Im vergangenen Jahr hat AMD mit den Opteron-Prozessoren und der Speichertochter Spansion die Weichen auf profitables Wachstum gestellt

Auch AMD kannten wir so bislang nicht. Der Intel-Nachbauer hat sich von einem bevorzugten Ausrüster der Computerspielszene zu einer ernsthaften Alternative im Rechenzentrum gemausert (ohne dabei seine Wurzeln zu verlieren). Die Marketing-Abteilung hat es über Jahre verstanden, sowohl die Preis- als auch die Leistungskomponente der Prozessoren positiv bei den Anwendern zu verankern. Der ewige Wettlauf um die Taktfrequenz wurde eingestellt; zudem kam AMD plötzlich mit eigenen Produkten auf den Markt. Ging es einst darum, mit Intel mitzuhalten, muss sich AMD derweil sorgen, den technischen Vorsprung zu verteidigen - der kleine Jäger hat sich zum kleinen Gejagten entwickelt.

Die Entdeckung der Profitabilität

Bislang präsentiert sich AMD in seiner neuen Rolle durchaus vorteilhaft. Die jüngsten drei Quartale wurden mit Nettogewinnen abgeschlossen, die Einnahmen wuchsen stabil. In den neun Berichtszeiträumen davor hatte es stets Verluste gehagelt. Der Börsenkurs des Unternehmens fiel nach einem Anstieg zuletzt ab, im Gegensatz zu Intel hielt sich das Papier aber deutlich besser. Als Erfolgsrezept verweist das AMD-Management auf den Produktmix aus Prozessoren und Flash-Speichern.

Ein zweites Standbein