Gehören File-Server zum alten Eisen?

24.07.2003
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Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach längerer Stagnation kommt Bewegung in den Markt für File-Services. Die traditionellen PC-Dienste wurden ursprünglich nicht für global vernetzte und mobile Anwender ausgelegt. Neue Anwendungsszenarien und die Konkurrenz durch Open-Source-Systeme setzen kommerzielle Hersteller nun unter Druck.

Datei- und Druckdienste gehören zu den ältesten und meistgenutzten Services im PC-Umfeld. Sie kommen dem Bedürfnis entgegen, Ressourcen wie Drucker oder Speicherplatz für viele Anwender gemeinsam nutzbar zu machen.

Foto: Joachim Wendler

Damit lässt sich bestehende Hardware effektiver nutzen und zudem die Administration vereinfachen. Als wichtigstes Motiv für die Einrichtung von File-Servern gilt aber, dass dort gespeicherte Daten für ganze Abteilungen oder Arbeitsgruppen zugänglich werden. Dieser propagierten Aufgabe als Informationsdrehscheibe wurden die oft als Datengrab verspotteten File-Server indes nie richtig gerecht.

Aufgrund der steigenden Nutzung mobiler Endgeräte sowie der Verbreitung von Internet-Techniken geraten diese für lokale Netzwerke entwickelten Techniken noch weiter ins Hintertreffen. Das liegt vor allem daran, dass die führenden Hersteller lange zögerten, diese Dienste weiterzuentwickeln und den neuen Anforderungen anzupassen. Darüber hinaus unterliegt ein Service spezifischen Einschränkungen, wenn er auf Dateisysteme aufsetzt. So wirken sich gerade in der Zusammenarbeit von Teams die primitiven Mittel für die Regelung von Zugriffskonflikten nachteilig aus. Allzu häufig gilt das Gesetz, dass sich derjenige Benutzer durchsetzt, der ein Dokument zuletzt speichert und damit bestehende Daten überschreibt. Ähnlich begrenzt erweisen sich oft die Möglichkeiten, Informationen auf Netzlaufwerken zu finden oder Daten mit Clients und anderen Servern zu replizieren.