Marktübersicht Business-Notebooks

Für drinnen und draußen

07.11.2005
Von Robert Steindl

Eine getrennte Grafikkarte, wie sie etwa der Samsung P40 XVM 2000 oder der Asus M6Va aufweisen, bringt natürlich mehr Leistung und hat auch meistens ihren eigenen Speicher. Allerdings ist auch das heute nicht mehr selbstverständlich: Hinter der HyperMemory-Technik von ATI bzw. dem TurboCache von Nvidia verbirgt sich nämlich nichts anderes als der Trick, bei Bedarf Hauptspeicher für Grafikzwecke zu nutzen. Allerdings sind meist zumindest 64 MB eigener Grafikspeicher vorhanden, was im Business-Umfeld praktisch immer ausreicht.

Mobilität hängt vom Akku ab

Dockingstation ist nicht gleich Dockingstation

Die ideale Ergänzung, um ein Notebook zum Universalrechner zu machen, ist eine Dockingstation. Damit wird der Rechner im Büro im Nu und ohne Kabelverhau mit Netzwerk, externem Monitor und Tastatur versehen und ebenso einfach wieder abgekoppelt, wenn ein Kundentermin ansteht.

Doch nicht alles, was unter diesem Namen verkauft wird, ist eine echte Dockingstation. Eine "USB-Dockingstation" beispielsweise wird per USB angeschlossen und bietet zusätzliche Schnittstellen. Typischerweise sind das weitere USB-Ports, eine serielle und eine parallele Schnittstelle, ein 100-MBit-LAN-Anschluss sowie PS/2-Anschlüsse für Maus und Tastatur. Eine DVI-Schnittstelle für externe Monitore oder zusätzliche Kartenschächte sind mit einer USB-Dockingstation aber nicht zu realisieren, dafür sind sie optional für die USB-2.0-Schnittstelle erhältlich.

Eine weitere Variante sind die Port-Replikatoren. Dabei handelt es sich im Prinzip um passive Bauteile, die über eine Steckerleiste mit dem Notebook verbunden werden und alle Anschlüsse, die das Notebook bietet, sammeln. Damit ist die Verbindung mit der Desktop-Peripherie schnell hergestellt, eine Erweiterung der Anschlüsse wird meist nicht geboten. Einige Port-Replikatoren bieten aber neben dem VGA-Ausgang noch DVI für digitale Monitore, auch wenn dieser Anschluss am Notebook selbst nicht vorhanden ist.

Die echte Dockingstation ist schon fast ein kleiner Rechner. Sie kann zusätzliche Anschlüsse bieten, einen Einbauschacht für eine zusätzliche Festplatte oder Steckplätze für Erweiterungskarten. Für Port-Replikatoren und Dockingstations muss der Rechner mit einer speziellen - meist herstellerspezifischen - Anschlussleiste versehen sein.

Akku: Die Mobilität hängt maßgeblich ab von der Akkulaufzeit. Hauptverbraucher neben dem Prozessor ist heutzutage typischerweise der Bildschirm (nicht zuletzt wegen der nötigen Beleuchtung). Die typische Laufzeit von aktuellen Centrino-Notebooks in der hier besprochenen Kategorie liegt daher zwischen drei und vier Stunden, der eine oder andere Hersteller (etwa Samsung) verspricht fünf Stunden. Viele Hersteller bieten Zusatzakkus an, die entweder unter das Notebook geschnallt werden, wie die so genannten Reiseakkus bei HP Compaq, oder im Schacht für das DVD-Laufwerk untergebracht werden. Mit dieser doppelten Versorgung lassen sich dann durchaus Laufzeiten bis zu acht Stunden realisieren. Ironie des Schicksals: Wenn das optische Laufwerk benötigt wird, ist man meist auf der Verliererseite. Denn dann ist kein Platz für den zweiten Akku, und der Stromverbrauch steigt durch die Nutzung des Laufwerks zusätzlich an.

Arbeitsspeicher: Die Standardbestückung mit Arbeitsspeicher liegt heute bei 512 MB, verwendet werden im Prinzip ausschließlich DDR2-Module. Doch die ab Werk verbaute Menge an Arbeitsspeicher ist nicht problematisch. Schließlich sind Speicher relativ billig, und die maximale Grenze liegt bei fast allen Geräten bei 2 Gigabyte. Achten sollten Sie aber auf die Art der Bestückung. Praktisch alle aktuellen Notebooks bieten zwei Steckplätze für RAM-Module. Ein 512-MB-Gerät kann daher entweder mit einem Modul zu 512 MB oder mit zweien zu je 256 MB bestückt sein. Im letzteren Fall kostet das Aufrüsten auf 1 GB doppelt so viel, weil die beiden vorhandenen Module nicht weiterverwendet werden können.

Arbeiten Sie also mit speicherintensiven Anwendungen - oder wollen Sie einfach nur für solche Programme gerüstet sein - , kann es sich lohnen, das Gerät gleich mit 1 GB zu ordern.

Festplatte: Auch Notebook-Festplatten haben vom allgemeinen Wachstumstrend profitiert. 60 Gigabyte bieten praktisch alle Anbieter, 80 Gigabyte sind ebenfalls nicht selten. Meist findet sich in Notebooks noch der Standard-ATA-Anschluss, S-ATA-Festplatten sind noch selten. Ein echtes Auswahlkriterium ist das derzeit aber nicht, zumal Notebook-Festplatten meist aus Stromspargründen relativ langsam drehen und damit die schnellere S-ATA-Schnittstelle kaum ausreizen.