Rezept gegen Fachkräftemangel?

Frauen in die IT!

30.12.2010
Von Hadi Stiel

Zukunftsorientierte Personalarbeit

CW: Inwieweit müssen Unternehmen ihre Personalpolitik ändern, damit es in Deutschland trotz des Geburtenrückgangs genug IT-Spezialisten gibt?

HAUPTER: Es sind nicht nur der demografische Wandel und die sinkenden Absolventenzahlen aus informatiknahen Studiengängen, die Unternehmen hinsichtlich ihrer Personalpolitik zum Umdenken zwingen. Zahlreiche weiche Faktoren tun ihr Übriges. Die Bindungszeiten an Arbeitgeber verkürzen sich, was wiederum die Mitarbeiterfluktuation verstärkt. So stellt die alte Generation X, die sich aus den Babyboomern rekrutiert, andere Anforderungen an die Arbeitgeber als die neue Generation Y, die auf den Arbeitsmarkt strebt.

CW: Wie muss eine zukunftsorientierte Personalarbeit aussehen?

HAUPTER: Dieser durch Auf- und Umbrüche gekennzeichneten Entwicklung müssen Unternehmen mit einer nachhaltigen Personalpolitik begegnen. Junge High Potentials zu gewinnen, danach langfristig zu halten, wird nur den Unternehmen gelingen, die nach innen und außen eine mitarbeiter- und werteorientierte Firmenkultur leben. Teil einer solchen Firmenkultur sollte es sein, als Unternehmen an Attraktivität gegenüber weiblichen Mitarbeitern zu gewinnen, um bisher weitgehend brachliegendes Fachpotenzial künftig besser auszuschöpfen. Ein Stichwort dafür ist Familienfreundlichkeit. Bisher hat man eher den Eindruck, dass die meisten Arbeitgeber ignorieren, dass die Menschheit zu rund 50 Prozent aus Frauen besteht.