DSL: Der richtige Draht zum Firmennetzwerk

05.06.2003
Von Marc Bruchhäuser

In der Praxis können so etwa die Zugangsrechte und die Prioritäten eines Benutzers geregelt sowie die benutzten Dienste erfasst werden. Das SMS kann ferner anhand der Log-in-Daten verschiedenen Anwendern unterschiedliche IP-Dienste und Zugriffsrechte zuordnen. Dabei überwacht das System auch Parameter wie die maximale Übertragungsgeschwindigkeit, die einem User zusteht. Gerade in solchen Management-Services sehen Analysten das Potenzial DSL-gestützter VPNs.

DSL - Geschichte und Technik

Als Kabelfirmen in den USA digitale TV-Services einführten, hielten die Telecom-Anbieter mit DSL dagegen. Dabei nutzt DSL wie ISDN (Integrated Services Digital Network) die herkömmlichen Kupferleitungen zur digitalen Übertragung von Sprache und Daten. Die Gleichung „Keine neuen Kabel gleich geringe Investitionskosten“ ging auf: Mit dem neuen Dienst konnten die vorhandenen physikalischen Netze weiter ausgelastet werden - die Carrier rieben sich die Hände.

Entsprechend geht die Studie „Hat das Festnetz Zukunft?“ der Investmentbank West LB Panmure davon aus, dass im Jahr 2005 schätzungsweise 50 bis 70 Prozent aller Telecom-Kunden über DSL mit dem Internet verbunden sind. Technisch betrachtet, schickt DSL digitale Daten über analoge Leitungen. Hierzu sind spezielle DSL-Modems notwendig, die entweder Discrete Multitone Technology (DMT), Carrierless Amplitude Modulation (CAP) oder Multiple Virtual Line (MVL) nutzen. Im Gegensatz zu anderen Verfahren wandelt DSL dabei die binären Zeichen nicht in akustische Signale innerhalb der Frequenz für Sprachübertragung (bis 4 Kilohertz) um, sondern verwendet die höheren Frequenzen.

Die Modems sind so in der Lage, über die Ortsvermittlungsstellen hinweg Daten in das digitale Backbone zu leiten und mit anderen Modems zu kommunizieren. Bei der Übertragung nutzt DSL die Tatsache, dass die Bandbreite von Telefonkupferkabeln deutlich über die verwendeten 4 Kilohertz hinaus ausgereizt werden kann, nämlich bis zu einem Frequenzbereich um 1,1 Megahertz.

DSL steigert die Übertragungskapazität durch ein „Aufteilen“ (Splitting) der Leitung: Der untere Bereich des Frequenzspektrums (bis 4 Kilohertz) wird für die Sprachübertragung, das obere Frequenzspektrum für den Transfer von Daten genutzt. Theoretisch erlaubt DSL so Übertragungsraten von bis zu 53 Mbit/s. Dabei gilt allerdings: Je höher die Transferrate, desto geringer die Reichweite.