Immersiv, 3D, mehr KI, neue Admin-Tools

Diese neuen Features erhält MS Teams 2024

20.11.2023
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Ab Januar 2024 können sich Teams-Nutzer auf ein Feuerwerk an neuen Features freuen. Auch hier setzt Microsoft vor allem auf KI-Unterstützung.
Mit Microsoft Mesh ermöglicht Teams künftig 3D-Meetings.
Mit Microsoft Mesh ermöglicht Teams künftig 3D-Meetings.
Foto: Microsoft

Noch haben etliche Unternehmen und User nicht auf das neue Teams 2.0 gewechselt, das seit einigen Monaten verfügbar ist. Doch das könnte sich ab Januar 2024 ändern, denn dabei handelt es sich, so Microsoft-Boss Satya Nadella, um "die Grundlage für die nächste Generation von KI-gestützten Features".

Die wohl augenfälligste Neuerung dürfte dabei die Einführung von immersiven Räumen sein. Über das Menü "Ansicht" können die Benutzer in einem Teams-Meeting ein 2D-Meeting in ein immersives 3D-Erlebnis verwandeln. Zudem verspricht der Konzern neue Funktionen, die ein intelligenteres, personalisiertes und einfacheres Zusammenarbeiten erlauben.

Teams in 3D

Zu den wichtigsten Funktionen der immersiven Räume in Teams gehören:

  • Avatare:

User können einen Avatar wählen, der zuvor für Standard-2D-Teams-Meetings erstellt wurde, oder einen neuen erstellen. Avatare sollen sich künftig leicht anpassen lassen, um das Aussehen, den Stil oder die Stimmung einer Person für den Tag wiederzugeben.

  • 3D-Umgebungen:

Es kann zwischen verschiedenen vorgefertigten 3D-Umgebungen gewechselt werden. Je nach den Bedürfnissen eines Meetings sollen Umgebungen für ein großes Team, ein geselliges Beisammensein oder eine kleine Diskussion am runden Tisch zur Verfügung stehen.

  • Sitzplatzzuweisung:

Anwender können künftig auswählen, wo sie in einem Meeting oder einer Veranstaltung sitzen möchten, um die Verbindung mit anderen zu fördern.

  • Spatial Audio und Audiozonen:

Künftig ist es möglich, mehrere Gespräche gleichzeitig zu führen und in Untergruppen zu kommunizieren, ohne sich gegenseitig zu übersprechen.

  • Interaktive Aktivitäten:

In den immersiven Räumen wird es integrierte interaktive Spiele geben. Allerdings dürften Marshmallows rösten, Sitzsäcke werfen, Eisbrecherfragen beantworten etc. nicht jedermanns Geschmack treffen.

  • Live-Reaktionen:

Auch in den immersiven Räumen sind Live-Reaktionen wie Herzen, Daumen hoch oder Klatschen möglich.

Mesh - Microsofts Metaverse

Technisch basieren die immersiven Features von Teams auf Microsoft Mesh. Mesh, das quasi Microsofts Interpretation des Metaverse ist, soll ab Januar 2024 allgemein verfügbar sein.

Die Standard-Emoji-Reaktionen im Teams-Chat lassen sich künftig ändern.
Die Standard-Emoji-Reaktionen im Teams-Chat lassen sich künftig ändern.
Foto: Microsoft

Mit Mesh können Anwender maßgeschneiderte immersive Räume erstellen, die auf spezifische Unternehmensanforderungen zugeschnitten sind - etwa für Mitarbeiterveranstaltungen, Schulungen, Führungen oder interne Produktpräsentationen. Die Möglichkeit, immersive Räume in Mesh anzupassen, wird in Teams Premium verfügbar sein.

Der Mesh-Editor

Mit dem Mesh-Editor können Benutzer immersive Erlebnisse an die speziellen Anforderungen der Veranstaltung anpassen, ohne eine Zeile Code schreiben zu müssen. Event-Ersteller können aus einer Reihe gebrauchsfertiger immersiver Räume auswählen.

Diese lassen sich durch Hinzufügen von Bildern, Videos und Bildschirmfreigaben in einer gemeinsamen 3D-Leinwand anpassen. In einem Event könne sie dann auf orchestrierte Weise erscheinen.

Mehr Live-Elemente

Wenn Mesh im Januar verfügbar ist, sollen zusätzliche Funktionen die Interaktion zwischen Referenten und Teilnehmern bei immersiven Veranstaltungen erleichtern. So seien Veranstaltungsorganisatoren in der Lage, eine Frage-und-Antwort-Runde zu ermöglichen, indem sie den Teilnehmern erlauben, die Hand zu heben.

Für Kanalankündigungen gibt es die Möglichkeit, personalisierte Ankündigungshintergründe zu erstellen.
Für Kanalankündigungen gibt es die Möglichkeit, personalisierte Ankündigungshintergründe zu erstellen.
Foto: Microsoft

Die Organisatoren würden dann die Liste der erhobenen Hände in der richtigen Reihenfolge sehen und könnten die Teilnehmer direkt ansprechen. Wenn sie aufgerufen werden, könnten die Teilnehmer von allen Teilnehmern der Veranstaltung gesehen und gehört werden. Dies mache immersive Veranstaltungen ansprechender und bringe Elemente aus dem realen Leben mit sich.

Weitere neue Features

Neben diesen augenfälligen Neuerungen nimmt Microsoft noch eine Menge Feintuning an Teams vor. Dazu gehören etwa:

  • Sprachisolierung in Teams-Meetings und -Anrufen:

Dahinter verbirgt sich eine KI-gesteuerte Geräuschunterdrückungsfunktion. Diese erkennt die Stimmprofile der Benutzer und unterdrückt die Stimmen anderer Personen im Hintergrund während eines Teams-Meetings.

  • Gestalten des Hintergrunds:

Meeting-Teilnehmer werden in der Lage sein, generative Hintergrundeffekte in Teams zu verwenden. So können sie sich von ihrer besten Seite zu zeigen - auch wenn der Raum, in dem sie arbeiten, nicht optimal ist. Mit der Funktion "Dekoriere deinen Hintergrund" können Meeting-Teilnehmer mit Hilfe von KI einen Hintergrund generieren, der ihren realen Raum dekoriert und aufwertet. Dazu wird etwa Unordnung beseitigt oder es werden Pflanzen an einer Wand angebracht. Diese Funktion soll Anfang nächsten Jahres in Teams Premium verfügbar sein.

Dank KI lässt sich der Hintergrund des eigenen Raumes manipulieren.
Dank KI lässt sich der Hintergrund des eigenen Raumes manipulieren.
Foto: Microsoft

Darüber hinaus will Microsoft das Arbeiten mit Teams-Chat und -Kanälen verbessern. Hierzu sind folgende Neuerungen geplant:

  • Anpassen von Standardreaktionen:

Benutzer können künftig ihre Standard-Emoji-Reaktionen im Teams-Chat ändern und auswählen.

  • Chat weiterleiten:

User werden in der Lage sein, eine empfangene Nachricht einfach an einen anderen Kollegen weiterzuleiten.

  • Gruppenchat-Profilbild:

Anwender sollen ihr Team und das Thema des Gruppenchats mit benutzerdefinierten Bildern besser darstellen können. Hierzu können Gruppenchat-Mitglieder ein Bild hochladen oder vorausgewählte Illustrationen und Emojis verwenden.

  • Schleifenkomponenten in Kanälen:

Beim Verfassen eines Beitrags in einem Kanal können die Benutzer auf einfache Weise Schleifen-Komponenten erstellen und bearbeiten. Dies können etwa Tabellen, Listen, Fortschrittsverzeichnisse etc. sein.

  • Hintergrund für Kanalankündigungen:

Benachrichtigungen können bald mit wenigen Mausklicks bearbeitet werden.
Benachrichtigungen können bald mit wenigen Mausklicks bearbeitet werden.
Foto: Microsoft

Es lassen sich personalisierte Ankündigungshintergründe erstellen. Hierzu kann der Benutzer Bilder hinzufügen, eine Beschreibung eingeben oder per KI einen personalisierten Hintergrund erstellen. Die Erstellung eines Bildes mit generativer KI soll in Teams Premium und Copilot verfügbar sein.

  • Shared Channels:

Um die Zusammenarbeit mit externen Stakeholdern zu erleichtern, können Administratoren ein Formular einrichten, das die Anfrage des Benutzers erfasst, ein externes Mitglied hinzuzufügen, das nicht zu einer zugelassenen Organisation gehört. Teammitglieder können auch gemeinsame Kanäle erstellen, wenn der Eigentümer des Kanals dies zulässt.

Neues für Admins

Darüber hinaus hat Microsoft noch einige neue Funktionen für Admins entwickelt, um für sie die Orchestrierung der Teams-Umgebungen zu vereinfachen. So können etwa Teams Rooms mit Hilfe von Windows Autopilot bereitgestellt werden. Und erweiterte Collaboration Tools in Teams Premium ermöglichen es IT-Administratoren, eine sicherere und selbstregulierte Umgebung zu schaffen. Erweiterte Analysefunktionen sollen es zudem erlauben, potenzielle Risiken bei einer externen Zusammenarbeit zu erkennen und einzudämmen.