Unternehmen benötigen eine digitale Strategie, die ihren Mitarbeitern die Arbeit wesentlich erleichtert. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Digitalisierung von Workflows. Lernen Sie hier Konzepte kennen, die den Menschen in den Fokus nehmen.

Ausblick

Diese fünf Trends werden das IT-Jahr 2024 dominieren

11.01.2024
Von 

Cathy Mauzaize ist bei ServiceNow für die Region Europe, Middle East and Africa (EMEA) verantwortlich. Sie hat 25 Jahre Erfahrung in der Technologiebranche bei Unternehmen wie SAP, Dell, PwC und HP. Vor ihrem Eintritt bei ServiceNow war sie General Manager bei Microsoft Frankreich.

Die Welle der Innovation und digitalen Transformation wird 2024 ein Allzeithoch erreichen, prognostiziert Cathy Mauzaize, President EMEA bei ServiceNow.
Ein solides Angebot an Fortbildungen und Lernmöglichkeiten ist entscheidend, um Spitzenkräfte zu gewinnen und zu halten.
Ein solides Angebot an Fortbildungen und Lernmöglichkeiten ist entscheidend, um Spitzenkräfte zu gewinnen und zu halten.
Foto: Jacob Lund - shutterstock.com

Dank der breiten Verfügbarkeit generativer KI ist die Welt in eine neue Phase der technologischen Innovation getreten. Das kommende Jahr wird einen ähnlich tiefgreifenden Wandel mit sich bringen, wie wir es bereits mit dem Mobilfunk, dem Internet und dem Smartphone erlebt haben. Bereits jetzt zeichnen sich die epochalen Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz in der Art und Weise, wie sich Unternehmen auf große Probleme in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social & Governance, ESG) sowie auf den anhaltenden Fachkräftemangel einstellen.

Der deutsche Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, sagte kürzlich, dass dem Land bis 2035 satte 7 Millionen Arbeitskräfte fehlen werden, wenn nichts unternommen wird. An dieser Aussage ist bereits eine der wichtigsten Prioritäten für 2024 zu erkennen, nämlich dass der anstehende Wandel auf den Menschen ausgerichtet sein muss.

Folgende fünf Trends werden meiner Ansicht nach das Jahr 2024 bestimmen.

1. GenAI wird zum Mainstream

Generative KI ist scheinbar über Nacht von einem Nischenthema der Forschung zum Mainstream geworden. Diese Technologie, die vor einem Jahr nur für wenige existierte, hat heute das Potenzial, Unternehmen und Gesellschaft grundlegend zu verändern. Gartner prognostiziert, dass bis 2026 mehr als 80 Prozent der Unternehmen GenAI-APIs und -Modelle verwenden oder generative KI-Anwendungen in Produktionsumgebungen einsetzen werden - Anfang 2023 waren es noch weniger als 5 Prozent.

Im Jahr 2024 werden wir nicht mehr nur über KI sprechen, sondern sie ausprobieren und einsetzen. Unternehmen werden beginnen, mit KI zu experimentieren - ein erster Schritt, um zu verstehen, wie sie sich am besten integrieren lässt. Angesichts knapper werdenden Budgets und der anhaltenden wirtschaftlichen Ungewissheit benötigen Unternehmen jedoch Anleitung und Unterstützung, um die Herausforderung zu meistern und das volle Potenzial der KI zu nutzen.

Mit der zunehmenden Verbreitung generativer KI werden Governance und menschliche Aufsicht entscheidend sein, um aufkommende Risiken wie den Einfluss von menschlichen Vorurteilen zu mindern, die häufig in den Algorithmen integriert sind. Anbieter müssen robuste Kontrollen und Transparenz rund um KI bieten, einschließlich menschlicher Überprüfungen und Kontrollen, insbesondere wenn Vorschriften wie die von der EU beschlossene KI-Verordnung in Kraft treten. Mit zunehmender regulatorischer Kontrolle sind klare Richtlinien erforderlich. Die potenziellen Vorteile sind aber atemberaubend.

2. Belegschaften benötigen neues Fachwissen

Die Umschulung von Mitarbeitern wird zu einer entscheidenden Strategie, da die Unternehmen in einem zunehmenden Wettbewerb um Fachkräfte stehen. Angesichts der Knappheit an qualifiziertem Personal müssen Unternehmen verstärkt in die Weiterbildung und Umschulung investieren, um ihre Fähigkeiten intern auszubauen. Ein solides Angebot an Fortbildungen und Lernmöglichkeiten ist zudem entscheidend, um Spitzenkräfte zu gewinnen und zu halten. Unternehmen, die in die Entwicklung ihrer Mitarbeiter investieren, haben Aussicht auf langfristige Wettbewerbsvorteile. Daher sollte die Umschulung zu einer strategischen Geschäftspriorität werden und nicht nur eine Personalinitiative sein.

In unserer Studie zur Zukunft der Arbeit ist fast die Hälfte der Arbeitnehmer der Meinung, dass sie sich weiterbilden müssen, um mit der sich schnell entwickelnden Technologieumgebung Schritt zu halten, und 43 % sagen, dass ihre formale Ausbildung sie nicht für die Arbeitswelt gerüstet hat. In naher Zukunft wird es die Aufgabe der Arbeitgeber sein, einfach zu bedienende digitale Mittel anzubieten, an denen sich die Arbeitnehmer weiterbilden können, ebenso wie die Bemühungen zur kontinuierlichen Kompetenzentwicklung, zum Aufzeigen von Karrierepfaden und zur internen Mobilität.

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3. Datenverfügbarkeit als Voraussetzung für alles

Da Unternehmen bestrebt sind, ihre Investitionsrendite und betriebliche Effizienz zu maximieren, rückt die Bedeutung hochwertiger, einheitlicher Daten in den Vordergrund. Für Unternehmensleiter hat eine solide Datenverwaltung bereits höchste Priorität, um intelligente Entscheidungen treffen zu können. Im kommenden Jahr werden wir uns verstärkt auf Technologien konzentrieren, die den Wert von Datenbeständen schnell freisetzen. Die zuverlässige Verfügbarkeit von Daten entwickelt sich zur Voraussetzung für alles, vom Tagesgeschäft bis zur langfristigen strategischen Planung. Im Jahr 2024 wird die sich verändernde regulatorische Landschaft einen verstärkten Fokus auf Daten erfordern, da Vorschriften wie der Digital Operational Resilience Act (DORA) in Europa strenge neue Anforderungen stellen werden.

Um eine schnellere Rentabilität ihrer Technologieinvestitionen zu erreichen, ist für Unternehmen eine einheitliche Datenbasis unverzichtbar. In der Gunst der Führungskräfte stehen Lösungen, die Silos und Inkonsistenzen beseitigen und genaue Geschäftseinblicke in Echtzeit liefern. Unternehmen werden ihre Budgets in Technologien investieren, die durch vernetzte Daten die Sicherheit, Effizienz und Agilität maximieren. Denn nur zuverlässige, qualitativ hochwertige Daten sind in der Lage, Innovationen im Bereich KI und Automatisierung voranzutreiben und gleichzeitig gefährliche "Datenhalluzinationen" aus fragmentierten Quellen zu vermeiden.

4. ESG drängt wieder in den Vordergrund

Die Einhaltung von ESG-Kriterien wird im kommenden Jahr für Unternehmen wieder an Priorität gewinnen. Ethik und Transparenz im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsinitiativen entwickeln sich für Kunden, Investoren und Einkäufer zu zentralen Kriterien, während datengestützte Erkenntnisse authentische ESG-Bemühungen von bloßem Greenwashing unterscheiden. Neben externen Stakeholdern sind ESG-Initiativen zunehmend in der Unternehmenskultur verankert. Angesichts von Gesetzen wie den European Sustainability Reporting Standards (ESRS), die ab dem Geschäftsjahr 2024 neue Regeln für die Berichterstattung über Umweltinformationen vorschreiben, werden die Möglichkeiten zur Nachverfolgung und Berichterstattung von Kohlenstoffemissionen in den kommenden Jahren als mehr als nur Standardanforderungen angesehen werden.

Letztlich ist die Einführung ethischer und nachhaltiger Praktiken nicht mehr optional, sondern ein Muss für jedes Unternehmen, das überlebens- und wettbewerbsfähig bleiben will. Unternehmen, die als rückständig in Sachen ESG wahrgenommen werden, müssen mit dem Ausschluss von Märkten und Gegenreaktionen von Partnern rechnen. Unternehmen stehen in der Pflicht, ihre Beiräte und Aufsichtsräte weiterzubilden, und es müssen klare KPIs festgelegt werden, um den Erfolg zu messen und zwischen "grün" und "Greenwashing" zu unterscheiden. Daten sind der Schlüssel dazu und schaffen Transparenz.

5. Forderung nach kürzerer Time-to-Value

Das sich beschleunigende Innovationstempo ermöglicht es Unternehmen, im kommenden Jahr neue Geschäftsmodelle und Einnahmequellen zu erschließen. Etablierte Unternehmen können Technologien nutzen, um Kunden auf neuartige Weise zu erreichen, während agile Startups weiterhin von Grund auf neue Angebote entwickeln. Da sich der Wandel schneller vollzieht als je zuvor, ist bei Investitionen in neue Lösungen eine kürzere Time-to-Value gefragt. Technologieplattformen, die schnell Ergebnisse liefern, steigen deshalb in der Gunst der Unternehmen. Gefragt sind künftig Technologiepartner, die proaktiv die Innovationstätigkeit der Unternehmen unterstützen und kooperativ komplexe Probleme lösen helfen.

Die Zusammenarbeit wird in dem Maße an Bedeutung gewinnen, in dem Unternehmen nach Partnern mit komplementären Fähigkeiten suchen, um gemeinsam neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, wodurch sich die traditionelle Beziehung zwischen Anbieter und Kunde verändert. Die Unternehmen, die ihr Wissen und ihre Erfahrung offen mit ihrem Netzwerk teilen, werden am besten positioniert sein, um inmitten der kommenden Welle des technologischen Fortschritts zu gedeihen.

Ein Jahr des Wandels

Die kommende Technologiewelle wird die meisten Aspekte unseres Lebens umwälzen. Die Unternehmen müssen dies unbedingt antizipieren und sicherstellen, dass sie über die Effizienz, Skalierbarkeit, Flexibilität und Agilität verfügen, um mit dem Tempo des Wandels Schritt halten zu können. Grundlage für alles ist jedoch die Notwendigkeit, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Transformation und Innovation sind von entscheidender Bedeutung, aber wir wissen, dass sich die Kunden auch nach der menschlichen Ebene sehnen, während wir in der digitalen Welt voranschreiten. Wie dieses Anliegen durch die Now Platform von ServiceNow erfüllt wird, erfahren Sie hier.