Der Charakter der Dienstleistungen von Suse verschiebt sich immer mehr, erklärt David Burger, Vice President Enterprise Sales and Services beim Nürnberger Distributor. Früher habe man vor allem kundenspezifische Softwareentwicklung, Linux-Implementierungen und nachfolgenden Support betrieben. Jetzt gehe es zunehmend um Beratung, Machbarkeitsstudien und die Zusammenstellung von Lösungspaketen auf Open-Source-Basis. Dabei kooperiert das Unternehmen verstärkt mit Partnern.
Ein Netz von Partnerschaften
„Die können den Markt alleine nicht abdecken“, stellt Lothar Papenberg, Gründer und Vorstand des Suse-Partners RZnet AG, fest. Das Unternehmen hat vor vier Jahren mit Linux-Services begonnen. Die Schwerpunkte sind Machbarkeits- und Kostenstudien sowie Portierung und Implementierung von Anwendungen. Außerdem gehören die Kerpener zu den wenigen Anbietern von Linux-Outsourcing.
Die meisten Serviceunternehmen im Linux-Umfeld tummeln sich bei Banken und Versicherungen. An zweiter Stelle kommt das Geschäft mit der Automobilindustrie, die zunehmend auf Intel-basierende Linux-Cluster für Crash-Simulationen setzt. High Performance und Ausfallsicherheit, insbesondere für Datenbanken und SAP, sind Hauptthemen bei industriellen Linux-Anwendern. Primär konzentriert sich das Dienstleistungsgeschäft also auf Linux-Server. Eine Sonderrolle spielt die öffentliche Verwaltung, deren IT-Abteilungen aus Kostengründen zu Open-Source-Produkten greifen. Hier ist auch Beratung für Linux-Clients gefragt.
Das Geschäft der Linux-Dienstleister konzentriert sich auf Großunternehmen und den gehobenen Mittelstand. Hier gibt es kompetente IT-Abteilungen, und entsprechend ist weniger Support als vor allem die Integration von Linux in bestehende heterogene Umgebungen gefragt. Mittlere Unternehmen interessieren sich für Linux-Implementierungen mit „ausschleichendem“ Support, der - vergleichbar mit der schrittweisen Absetzung eines Medikaments - durch das von den Dienstleistern erteilte Training der DV-Spezialisten abnimmt. Kleine Unternehmen neigen dazu, ihre Linux-Projekte aus eigener Kraft zu stemmen, oder sie lagern ihr Linux-System aus (Outtasking). Es ist eine Black Box, im Problemfall wird der Dienstleister angerufen.
Machbarkeitsstudien sind gefragt