Dienstleistungen für Linux sind gefragt

07.05.2003
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das starke Interesse an Linux und Open-Source-Software hat zu Veränderungen in der Dienstleistungsbranche geführt. Aufgrund der regen Nachfrage der Anwender boomt das Geschäft mit entsprechenden Services. Zahlreiche Firmen bieten ihre Hilfe für Linux-Projekte an.

Foto: ls/ak

Wer mit Linux arbeiten will, muss ohne Services auskommen, hieß es jahrelang. Dem ist längst nicht mehr so. Rund um das alternative Betriebssystem und quelloffene Software ist ein florierender Dienstleistungsmarkt entstanden - mitten in einer tiefen Wirtschaftskrise. IBM hat im vergangenen Jahr 1,5 Milliarden Dollar Linux-Umsätze gemacht. HP behauptet sogar, zwei Milliarden Dollar mit Linux-Produkten und Services eingenommen zu haben. Wie viel von diesen Umsätzen auf den Service entfällt, ist in beiden Fällen nicht bekannt.

Auch die großen Systemintegratoren und Beratungsunternehmen sind auf den Linux-Zug aufgesprungen. Siemens Business Services, SAP SI, T-Systems, Cap Gemini Ernst & Young, CSC Ploenzke, Mummert, Materna, Compunet und andere bieten allesamt Dienstleistungen rund um Linux an. Die meisten haben sich dazu mit spezialisierten Linux-Firmen zusammengeschlossen, darunter auch Distributoren wie Red Hat und Suse.

Die Distributoren selbst hatten Ende der 90er Jahre ihre Service-Abteilungen stark ausgebaut. Als sie mit dem Platzen der Dotcom-Blase in die Krise gerieten, strichen sie diese Bereiche stark zusammen. Erst seit etwa einem Jahr legen die Distributoren wieder mehr Gewicht auf Dienstleistungen - allerdings konzentriert auf professionelle Anwender. In diesem Bereich arbeiten bei Suse 45 Angestellte, nicht gerechnet die Mitarbeiter im Support, die sich zum Teil mit dem Entwicklungsteam überschneiden.