Dienstleister kontrollieren Dienstleister

14.10.2004
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Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.
Weniger Service-Provider in Unternehmen: Während im Projektgeschäft nach wie vor zahlreiche kleine ITDienstleister und Freelancer tätig sind, haben die meisten Anwender die Zahl ihrer Outsourcing-Partner stark reduziert. (Quelle: Meta Group)
Weniger Service-Provider in Unternehmen: Während im Projektgeschäft nach wie vor zahlreiche kleine ITDienstleister und Freelancer tätig sind, haben die meisten Anwender die Zahl ihrer Outsourcing-Partner stark reduziert. (Quelle: Meta Group)

Lagert der Anwender diese Aufgaben aus, hat er neben anderen strategischen Partnern nur noch mit dem TPM-Anbieter zu tun, der die Externen verwaltet, und kann sich damit stärker seinem Kerngeschäft widmen, so das Argument. Wichtiger noch: Der TPM-Provider ist darauf spezialisiert, den Aufwand in den Bereichen Verwaltung und Einkauf zu reduzieren -- durch die Verkürzung von Reaktionszeiten, die Verbesserung von Prozessen sowie durch das Vermeiden von redundanten Vorgängen, Fehlengagements und Budgetüberschreitungen.

Dem Anwender fehlt oft die Zeit, um solche Einsparmöglichkeiten selbst herauszufinden. Zudem verfügt er in der Regel nicht über die entsprechenden Fach- und Marktkenntnisse, argumentiert Götzfried: "Als langjähriger Recruiting-Anbieter wissen wir sofort, dass ein Java-Programierer, der heutzutage noch 100 Euro die Stunde verlangt, zu teuer ist." Handelt sein Unternehmen ein neues Honorar aus, kassiert es 20 Prozent der erzielten Kostenersparnis: Wurde etwa der Stundenlohn eines IT-Spezialisten von 100 auf 80 Euro gesenkt, zahlt der Kunde zusätzlich vier Euro pro Arbeitsstunde (20 Prozent der eingesparten 20 Euro) an Goetzfried. Hinzu kommt eine Flatrate in Höhe von 50 Euro pro Tag für die Betreuung des Freiberuflers.

Ein weiterer Vorteil ist laut Götzfried die Neutralität des Drittanbieters. Vor allem bei komplexeren Entscheidungen -- etwa Stellen in Bereichen fest zu besetzen, in denen schon seit Jahren Externe das Tagesgeschäft übernehmen -- , tue sich der TPM-Provider in der Regel leichter: "Oft scheuen die Fachabteilungen harte Verhandlungen mit langjährigen IT-Spezialisten, mit denen sie persönliche Beziehungen aufgebaut haben." Ein Drittanbieter habe dagegen kein Problem damit, den Externen "auf die Finger zu schauen und gegebenenfalls als Bad Guy aufzutreten".

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