Axel Foery: Die Grenzen zwischen unterschiedlichen Technologien müssen fallen
Früher waren Unternehmen abgeschlossene Einheiten - die eigentliche Firma und ihre Peripherie. Entsprechend gab es Anwendungen für den externen Austausch und für die internen Abläufe, und alles war sicher. Doch heute verschieben sich diese traditionellen Grenzen bis hin zu ihrem vollständigen Wegfall. Beispielsweise sind immer mehr Menschen außerhalb der Unternehmensgrenzen tätig, weshalb es möglich sein muss, überall und ohne Einschränkungen zu arbeiten. Gleichzeitig müssen die Grenzen zwischen den verschiedenen Technologien fallen, denn wir nutzen - im Büro, zu Hause oder unterwegs - die unterschiedlichsten Geräte (Macs, PCs, iPhones, Smartphones).
Auch wenn die IT-Umgebungen damit zunehmend komplexer werden, behalten einige grundlegende Anforderungen weiterhin ihre Bedeutung. Dazu gehören Skalierbarkeit, Verfügbarkeit, Performance, Sicherheit und Verwaltbarkeit. Auf Netzebene heißt dies, dass Switching-Lösungen umweltfreundlichere Prozesse durch höhere Energieeffizienz ermöglichen müssen. Gleichzeitig hat der LAN-Betrieb so komfortabel zu sein, dass Probleme schnell gelöst werden können. Und für den Anwender selbst hat das Netz einen Servicezugriff ohne Ortsbindung zu gewährleisten. Für den IT-Verantwortlichen bedeutet dies, dass er ein nahtloses Sicherheitskonzept über alle Netzebenen zu realisieren hat.
- Wie IT das Leben von morgen bestimmt
IT-Tools in Autos verhindern Unfälle, Virtualisierung rettet die Natur und Netzwerke ersetzen Unternehmen. Die Analysten von McKinsey stellen zehn Technik-Trends vor und erklären, wie sie die Welt verändern. - 1. Unternehmen schaffen gemeinsam mit ihren Kunden Wert:
Angefangen hat Cocreation in der IT-Branche mit der Open Source-Bewegung, bald wird es Mainstream sein, so McKinsey. Der neue Fachbegriff umschreibt das Phänomen, wonach Kunden sich gegenseitig beraten und unterstützen. Unternehmen machen sich das zu Nutze. - 2. Das Netzwerk entwickelt sich zum Unternehmen:
Multinationale Konzerne müssen die Skills ihrer Mitarbeiter über interne und externe Grenzen hinweg nutzen. Andernfalls verschenken sie Potenzial. - 3. Skalierbare Collaboration:
In einer Informations- und Wissensgesellschaft wächst die Zahl der "Kopfarbeiter" stärker als die der Fließband-Arbeiter. Unternehmen kommen nicht mehr ohne Instrumente wie Blogs und Wikis aus. Sie müssen aber auch fähig sein, diese zu managen. - 4. Das Internet erobert die physische Welt:
Beispiel dafür, wie das Internet virtuelle Grenzen überschreitet, ist die Automobilbranche mit ihrer Embedded Software. Wie die Analysten schreiben, sollen beispielsweise vernetzte Sensoren künftig helfen, Unfälle zu vermeiden. - 5. Die Datenmenge wächst und wächst und wächst…:
Derzeit verdoppelt sich die kursierende Datenmenge etwa alle 18 Monate, so McKinsey. Der "Big Data"-Trend werde sich auch nicht abschwächen. Unternehmen müssen Daten so organisieren, dass sie konkreten Nutzen davon haben. - 6. Technik für Nachhaltigkeit:
Entscheider kommen am Umweltschutz nicht mehr vorbei. Virtualisierung und "grüne" Rechenzentren sollen helfen, Emissionen zu reduzieren. - 7. Alles-as-a-Service:
Nicht nur Software, auch Infrastruktur, Plattformen und Inhalte jeder Art werden künftig "as a Service" verfügbar sein, so McKinsey. Auch dieser Trend geht über virtuelle Welten hinaus: Die Analysten beobachten steigendes Interesse an Angeboten wie Car-Sharing. - 8. Mehr Umsatz von dritter Seite:
Unternehmen werden immer öfter Geld mit Zielgruppen umsetzen, an die sie jetzt noch gar nicht denken. - 9. Innovationen in aufsteigenden Märkten testen:
Die IT ermöglicht etablierten Unternehmen das Testen innovativer Modelle. McKinsey nennt als Beispiel den Telekommunikations-Anbieter Safaricom, über den Einheimische Mobile Banking abwickeln können. - 10. Veränderungen im öffentlichen Raum:
Derzeit lebt jeder zweite Mensch in einer Stadt - bis 2050 sollen es sieben von zehn Menschen sein. Ohne IT zur Steuerung der Verkehrssysteme, ohne Überwachung öffentlicher Plätze (inklusive Analyse der Daten, um Gefahrenzonen zu identifizieren) wird es nicht mehr gehen.